Zur Feier des internationalen Weltfrauentages veranstaltete der Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter des Europäischen Parlaments ein internationales Seminar.
Unter dem Titel "1957-2007: THE EUROPEAN UNION AND THE ADVANCEMENT OF WOMEN: WOMEN BUILDING THE FUTUR OF EUROPE" wurde die Veranstaltung vom Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, eröffnet.
Nach thematischen Einführungen durch Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, stellte Vladimir Spidla, Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten & Chancengleichheit der Europäischen Kommission, Beispiele erfolgreicher Einflussnahme der Europäischen Kommission auf die Gleichstellung der Geschlechter dar.
Das Seminar gestattete einen Rückblick auf die in den letzten 50 Jahren geleistete Frauenrechtsarbeit der Europäischen Union und diskutierte noch bestehende Probleme. Außerdem wurde ein Ausblick in die Zukunft der europäischen Frauenrechtspolitik gewährt.
Sibylle Schreiber, Referentin für Gewalt im Namen der Ehre von TERRE DES FEMMES, Menschenrechte für die Frau e.V., sprach über die mangelnde Integration von Migrantinnen in den Ländern der Europäischen Union. Sie verwies auf die fehlenden staatlichen Voraussetzungen in den EU-Ländern für eine gelingende Integration wie beispielsweise ein unabhängiges Aufenthaltsrecht für nachziehende Ehegattinnen, die vereinfachte Anerkennung von Härtefallregelungen bei Gewalt, fehlende Sprach- und Bildungsförderung oder die Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen.
Die TDF Referentin machte auf die doppelte Diskriminierung von Migrantinnen als Ausländerinnen und Frauen aufmerksam. Zusätzlich sprach sie von den Gefahren einer integrationshemmenden Familie oder MigrantInnen-Community. Die EU-Staaten müssten der Integration von Migrantinnen mehr Aufmerksamkeit schenken, da sie quasi als Integrationsmultiplikatorinnen wirken würden. Auch die zweite und dritte Generation der MigratInnen würden davon profitieren.
Zum Schluss appellierte sie auch an die Migrantinnen und Migranten, sich aktiv an dem Integrationsprozess zu beteiligen. Denn Integration funktioniere nicht von alleine, sondern müsse von den Mitgliedstaaten der Europäischen Union genauso wie von den Migrantinnen und Migranten aktiv vorangetrieben werden.
Sibylle Schreiber, Referentin für Gewalt im Namen der Ehre spricht im Europäischen Parlament zur Integration von Migrantinnen.