ohne Kategoriezuordnung

Fortbildung zu den Themen weibliche Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung

Möchten Sie mehr über weibliche Genitalverstümmelung (female genital mutilation - FGM) und Früh- und Zwangsverheiratung (early and forced marriage - EFM) lernen, da Sie in Ihrem Arbeitsumfeld mit diesen Themen konfrontiert sind? Wünschen Sie sich mehr Informationen über einen professionellen Umgang mit betroffenen und gefährdeten Frauen und Mädchen?

TERRE DES FEMMES bietet ab Juni 2023 im Rahmen des Projekts „Join our Chain“ Fortbildungen zu den Themen FGM und EFM an.

Das neue, von der EU ko-finanzierte Projekt widmet sich der Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung; zwei Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt, die häufig ineinander verschränkt sind. TERRE DES FEMMES koordiniert das zweijährige Projekt (Laufzeit: 1. März 2023 – 28. Februar 2025) und setzt dieses gemeinsam mit drei europäischen Partnerorganisationen aus Irland, Italien und Belgien um.

Wir freuen uns, erneut Fachkräfteschulungen während der Projektlaufzeit anbieten zu können. Dabei stehen unsere ausgebildeten Community TrainerInnen im Mittelpunkt, die ihr Wissen über FGM und EFM für Interessierte weitergeben und somit einen umfassenden Überblick über die Thematik vermitteln.

Zielgruppe der Fortbildung: 

Die Schulungen richten sich an interessierte Fachkräfte, die bspw. in medizinischen, sozialen, oder pädagogischen Bereichen tätig sind; ebenso wie Menschen, die im Rahmen ihrer Berufstätigkeit mit den Themenkomplexen FGM und EFM in Berührung kommen (z.B. ÄrztInnen, PolizistInnen, Lehrkräfte oder Mitarbeitende von Behörden wie z.B. Jugendämter oder Integrationsbeauftragte).

Inhalte:

Unsere Schulungen bieten Ihnen die Möglichkeit, sowohl neue Kenntnisse über die Grundlagen von FGM und EFM zu erwerben sowie Ihr bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen. Dabei werden neben Ursachen, Folgen und rechtlichen Konsequenzen der miteinander verbundenen Praktiken auch mögliche Präventionsmaßnahmen in konkreten Gefährdungssituationen besprochen und anhand von Fallbeispielen veranschaulicht.

ReferentInnen:

Durchgeführt wird die Fortbildung von einem/r Community TrainerIn in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Projektmitarbeiterin. Die Community TrainerInnen sind aktive Mitglieder betroffener Communitys, wobei sich die meisten bereits langjährig in ihrer Community gegen geschlechterspezifische Gewalt engagieren.

Sprache der Fortbildung: Die Fortbildungen werden sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch angeboten. Nach Bedarf gibt es ggf. auch die Möglichkeit, die Schulung auf Französisch stattfinden zu lassen.

Termine: Grundsätzlich ist es das Ziel, die Fortbildungen in Präsenz durchzuführen. Sollten Fortbildungen aus irgendeinem Grund in Präsenz nicht möglich sein oder Community TrainerInnen können nicht zum gewählten Veranstaltungsort anreisen, werden die Veranstaltungen in Form eines ZOOM-Meetings stattfinden.

Falls Sie schon eine Veranstaltung haben und sich einen Input von uns wünschen oder gern eine Fachkräfteschulung organisieren möchten, lassen Sie es uns gern wissen. 

Wir freuen uns sehr über Ihre Anfrage und stehen bei Rückfragen sowie Anmeldung jederzeit unter folgender E-Mail-Adresse zur Verfügung: fgm-eu@frauenrechte.de

Viele liebe Grüße

Marlies Arndt und Petra Kappler 

Unbenannt

Fortbildung zu den Themen weibliche Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung

Möchten Sie mehr über weibliche Genitalverstümmelung (female genital mutilation - FGM) und Früh- und Zwangsverheiratung (early and forced marriage - EFM) lernen, da Sie in Ihrem Arbeitsumfeld mit diesen Themen konfrontiert sind? Wünschen Sie sich mehr Informationen über einen professionellen Umgang mit betroffenen und gefährdeten Frauen und Mädchen?

TERRE DES FEMMES bietet ab Juni 2023 im Rahmen des Projekts „Join our Chain“ Fortbildungen zu den Themen FGM und EFM an.

Das neue, von der EU ko-finanzierte Projekt widmet sich der Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung; zwei Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt, die häufig ineinander verschränkt sind. TERRE DES FEMMES koordiniert das zweijährige Projekt (Laufzeit: 1. März 2023 – 28. Februar 2025) und setzt dieses gemeinsam mit drei europäischen Partnerorganisationen aus Irland, Italien und Belgien um.

Wir freuen uns, erneut Fachkräfteschulungen während der Projektlaufzeit anbieten zu können. Dabei stehen unsere ausgebildeten Community TrainerInnen im Mittelpunkt, die ihr Wissen über FGM und EFM für Interessierte weitergeben und somit einen umfassenden Überblick über die Thematik vermitteln.

Zielgruppe der Fortbildung: 

Die Schulungen richten sich an interessierte Fachkräfte, die bspw. in medizinischen, sozialen, oder pädagogischen Bereichen tätig sind; ebenso wie Menschen, die im Rahmen ihrer Berufstätigkeit mit den Themenkomplexen FGM und EFM in Berührung kommen (z.B. ÄrztInnen, PolizistInnen, Lehrkräfte oder Mitarbeitende von Behörden wie z.B. Jugendämter oder Integrationsbeauftragte).

Inhalte:

Unsere Schulungen bieten Ihnen die Möglichkeit, sowohl neue Kenntnisse über die Grundlagen von FGM und EFM zu erwerben sowie Ihr bereits vorhandenes Wissen zu vertiefen. Dabei werden neben Ursachen, Folgen und rechtlichen Konsequenzen der miteinander verbundenen Praktiken auch mögliche Präventionsmaßnahmen in konkreten Gefährdungssituationen besprochen und anhand von Fallbeispielen veranschaulicht.

ReferentInnen:

Durchgeführt wird die Fortbildung von einem/r Community TrainerIn in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Projektmitarbeiterin. Die Community TrainerInnen sind aktive Mitglieder betroffener Communitys, wobei sich die meisten bereits langjährig in ihrer Community gegen geschlechterspezifische Gewalt engagieren.

Sprache der Fortbildung: Die Fortbildungen werden sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch angeboten. Nach Bedarf gibt es ggf. auch die Möglichkeit, die Schulung auf Französisch stattfinden zu lassen.

Termine: Grundsätzlich ist es das Ziel, die Fortbildungen in Präsenz durchzuführen. Sollten Fortbildungen aus irgendeinem Grund in Präsenz nicht möglich sein oder Community TrainerInnen können nicht zum gewählten Veranstaltungsort anreisen, werden die Veranstaltungen in Form eines ZOOM-Meetings stattfinden.

Falls Sie schon eine Veranstaltung haben und sich einen Input von uns wünschen oder gern eine Fachkräfteschulung organisieren möchten, lassen Sie es uns gern wissen. 

Wir freuen uns sehr über Ihre Anfrage und stehen bei Rückfragen sowie Anmeldung jederzeit unter folgender E-Mail-Adresse zur Verfügung: fgm-eu@frauenrechte.de

Viele liebe Grüße

Marlies Arndt und Petra Kappler 

 

Aufklärungs- & Präventionsangebote

Begleitheft

Für das Aufklärungs- & Präventionsprojekt gegen Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung „Die große Liebesfalle – Die Loverboy-Methode

Das Begleitheft für das Aufklärungs- & Präventionsprojekt gegen Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung „Die große Liebesfalle – Die Loverboy-Methode“ unterstützt die Lehrkräfte bei der intensiven Vor- und Nachbereitung der Webinare für SchülerInnen und/ oder für die selbstständige Durchführung einer Unterrichtsstunde zur Aufklärung über die Loverboy-Methode. Zudem bietet das Begleitheft einerseits vertiefende Informationen, Definitionen, Zahlen und Fakten über Menschenhandel, Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und über die Loverboy-Methode an und andererseits werden Unterstützungsmöglichkeiten inklusive einer bundesweiten Übersicht von Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel und Hilfetelefonen aufgezeigt sowie Handlungsleitfäden von der ersten Kontaktaufnahme bis zur professionellen Unterstützung bei der Polizei und/ oder den Fachberatungsstellen für Betroffenen von Menschenhandel angeboten. Der Fokus des Begleithefts liegt ebenfalls auf der Identifizierung betroffener SchülerInnen sowie auf Erkennungsmerkmalen von TäterInnen, um eine Gefährdungsanalyse von Betroffenen durchführen zu können. Abschließend werden diverse Aufklärungs- und Präventionsangebote zur Loverboy-Methode von TERRE DES FEMMES und weiteren Organisationen in Deutschland vorgestellt. 

Angebote für SchülerInnen

Webinar für SchülerInnen

Im Rahmen des digitalen Aufklärungs- und Präventionsprojekt „Die große Liebesfalle - Die Loverboy-Methode“ hat TERRE DES FEMMES ein 90-minütiges Webinar über die Loverboy-Methode speziell für SchülerInnen ab der Klassenstufe 8 entwickelt.  

Neben einer allgemeinen Einführung in das Thema Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung werden die SchülerInnen durch eine zielgruppengerechte Präsentation, Videoclips und einer Gruppenarbeit über die Loverboy-Methode sensibilisiert. Die SchülerInnen lernen die Hintergründe des Menschenhandels durch die Loverboy-Methode kennen und erarbeiten aktiv eigene Handlungsmöglichkeiten. Anhand eines Interviews lernen die SchülerInnen die Perspektive und Erfahrungen von einer Betroffenen kennen.  

Das Webinar klärt dabei nicht nur auf, sondern befähigt auch die SchülerInnen dazu, nicht wegzuschauen, selbstbewusst zu handeln und selbstständig Grenzen zu setzen. Die Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstwertes von den SchülerInnen ist ein zentraler Teil des Webinars. So lernen sie sich selbst und andere vor sexueller Ausbeutung und Zwangsprostitution zu schützen.

Das Webinar wird live im Klassenraum übertragen und von Lehrkräften sowie idealerweise einer/einem zusätzlichen SchulsozialarbeiterIn vor Ort begleitet. Die SchülerInnen müssen dabei in Präsenz vor Ort sein, da es sich um ein sensibles Thema handelt. Zudem sollte eine Vertrauensperson (Lehrkraft und/oder SchulsozialarbeiterIn) für die SchülerInnen ansprechbar sein. Es empfiehlt sich, einen Zugang zu einer Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel sicherzustellen.

Zusammengefasst: Das Wichtigste auf einem Blick

Angebot: Digitales Aufklärungs- & Präventionsangebot 

Webinar: „Die große Liebesfalle - Die Loverboy-Methode

Zielgruppe: SchülerInnen ab der Klassenstufe 8

Zeitrahmen: 90 Minuten

Preis: 250€ pro Schulklasse

Leitfaden & Handlungsempfehlungen für SchülerInnen

Die SchülerInnen erstellen gemeinsam während des Webinars einen Handlungsleitfaden, der die SchülerInnen befähigt, sich selbst und andere vor sexueller Ausbeutung und Zwangsprostitution zu schützen. Außerdem werden erste Warnzeichen sowie Handlungsmöglichkeiten vermerkt. Zusätzlich stellt TERRE DES FEMMES einen Leitfaden mit Handlungsempfehlungen und möglichen Merkmalen von Betroffenen zur Verfügung, der gerne am Ende des Webinars an die SchülerInnen verteilt werden kann. 

Aufklärungswebseite - www.maedchenhandel.de

Die Webseite zum Thema Mädchen- und Frauenhandel dient zur Aufklärung über die Loverboy-Methode und der Stärkung der Selbstbestimmung von betroffenen Personen. Hier finden sich, übersichtlich und leicht verständlich aufbereitet grundlegende Informationen, Zahlen und Fakten zu den Themen Menschenhandel, Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung sowie zur Loverboy-Methode

Die Webseite unterstützt bei der Erkennung, ob sich einE FreundIn in einer problematischen „Liebesbeziehung“ befinden könnte. Die Mädchenhandel–Aufklärungswebseite bietet einen Handlungsleitfaden und einen Zugang zu weiterführenden Informationen wie beispielsweise zu Unterstützungsangeboten und/ oder Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel an.

QR-Code für die Mädchenhandel-Aufklärungswebseite

TERRE DES FEMMES hat einen QR-Code erstellt, der direkt zur Mädchenhandel-Aufklärungswebseite führt. Der QR-Code kann gerne von Fachkräften im Schulgebäude verteilt, ausgelegt und/ oder beispielsweise an Toilettentüren angebracht werden.

Sticker & Aufklärungsflyer für SchülerInnen

Die Aufklärungsflyer und Sticker können kostenlos gegen Versandgebühren im Online-Shop auf der TERRE DES FEMMES-Homepage bestellt werden. Der Aufklärungsflyer fasst kurz und leicht verständlich die wichtigsten Fakten zur Loverboy-Methode zusammen: Neben potenziellen Warnzeichen wird auf die kostenlosen und anonymen Hilfetelefone und Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel verwiesen. 

Empowerment-Armband für SchülerInnen:

„No Love for Loverboys – The Choice is Mine”

Die SchülerInnen werden zu Selbstliebe, Selbstfürsorge, Selbstvertrauen und zum Grenzen setzen ermutigt und geschult. Hierfür hat TERRE DES FEMMES ein Empowerment-Motto-Armband entwickelt, das an den absolvierten Workshop erinnert und ein positives Gefühl der Stärke auslöst. Zudem verweist das Armband auf die Mädchenhandel–Aufklärungswebseite. Die Armbänder können kostenlos gegen Versandgebühren auf der TERRE DES FEMMES-Homepage bestellt werden.

Angebote für Lehrkräfte & SchulsozialarbeiterInnen

Online-Training für Lehrkräfte & SchulsozialarbeiterInnen

Damit Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen bestmöglich vorbereitet sind, ein Webinar für ihre SchülerInnen durchführen zu lassen oder selbst ihre SchülerInnen über die Loverboy-Methode aufzuklären, bietet TERRE DES FEMMES ein 90-minütiges Online-Training mit Hintergrundinformationen, Unterstützung für die Vor- und Nachbereitung im Unterricht und ein Forum zum Erfahrungsaustausch an. In diesem Rahmen stellt TERRE DES FEMMES den Lehrkräften eine Handreichung mit Unterrichtsvorschlägen sowie einen Leitfaden mit Handlungsempfehlungen zur Verfügung. 

Lehrkräfte sind essenzielle Bezugspersonen. Daher ist die Sensibilisierung von SchülerInnen bereits in der Schule wichtig, um Gefahren zu erkennen, zu wissen wie das Hilfesystem in Deutschland funktioniert, zu wissen, an wen sich SchülerInnen bei Gewalt wenden können und durch Wissen zu lernen, sich selbst und andere zu schützen. Aus diesem Grund ist die Teilnahme am Online-Training für interessierte Lehrkräfte unabhängig von der Umsetzung des Webinars für SchülerInnen möglich.

Die Unterstützung der Lehrkräfte in Verbindung mit der Durchführung des Webinars für SchülerInnen ist besonders wichtig, da in manchen Fällen persönliche Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen seitens der SchülerInnen an die Oberfläche kommen könnten. Das Online-Training befähigt die Lehrkräfte, auf solche Situationen kompetent zu reagieren.

Sehr gerne können Sie für Ihr gesamtes Kollegium ein Online-Training für Fachkräfte organisieren und wir vereinbaren zusammen einen Termin.

Zusammengefasst: Das Wichtigste auf einem Blick

Angebot: Digitales Aufklärungs- & Präventionsangebot 

Online-Training: „Die große Liebesfalle - Die Loverboy-Methode

Zielgruppe: Lehrkräfte & SchulsozialarbeiterInnen

Zeitrahmen: 90 Minuten

Preis: 60€ pro Fachkraft

Handreichung „Die große Liebesfalle – eine Anleitung zur Vor- & Nachbereitung“ für Lehrkräfte

Die „Handreichung: Die große Liebesfalle – eine Anleitung zur Vor- und Nachbereitung“ unterstützt zum einen die Lehrkräfte bei der Nachbereitung des Webinars für SchülerInnen und zum anderen dient die Handreichung als Anleitung für die selbstständige Durchführung einer Unterrichtsstunde zur Aufklärung über die Loverboy-Methode. Neben Hintergrundinformation enthält die Handreichung Unterrichtsvorschläge wie -konzepte und Materialien zur Loverboy-Methode.

Leitfaden & Handlungsempfehlungen für Lehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen & Angehörige

Damit Lehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen und Angehörige erste Anzeichen von potenziellen Betroffenen von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung durch die Loverboy-Methode erkennen und Betroffene unterstützen können, stellt TERRE DES FEMMES einen Leitfaden mit ersten Warnzeichen und Handlungsempfehlungen zur Verfügung. 

 

Die „Weiße Woche“ – eine Woche im Zeichen der Sensibilisierung zu Früh- und Zwangsverheiratung

Während der Sommerferien steigt das Risiko für SchülerInnen aus streng patriarchalischen Familien, im Herkunftsland der Familien zwangsverheiratet zu werden. Die betroffenen Mädchen und jungen Frauen ahnen häufig schon, dass sie verheiratet werden sollen, reisen aber trotzdem mit, weil sie glauben, vor Ort immer noch „Nein“ sagen zu können. Leider ist dies häufig ein Irrtum und die Möglichkeiten nach Deutschland zurückzureisen sind sehr eingeschränkt. Daher ist es wichtig im Vorfeld zu sensibilisieren und aufzuklären. Zu diesem Anlass hat TERRE DES FEMMES zusammen mit der Berliner Polizei die sogenannte „Weiße Woche“ (in Anspielung auf ein zumeist weißes Hochzeitskleid) ins Leben gerufen.

Anonyme Schulumfrage von TERRE DES FEMMES e.V.

Im Vorfeld der „Weißen Woche 2022“ haben wir eine eigene anonyme bundesweite Online-Umfrage (pdf-Datei) unter Lehrkräften und SchulsozialarbeiterInnen durchgeführt. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist: Insgesamt gaben die teilnehmenden Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen 1.847 Fälle (inkl. Verdachtsfälle) von angedrohten oder vollzogenen Frühehen und Zwangsverheiratungen unter SchülerInnen an. Bei 379 Fällen davon waren sich die teilnehmenden Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen sicher, dass eine Frühehe/Zwangsverheiratung unter ihren SchülerInnen bereits vorliegt oder konkret geplant sei.

Außerdem zeigte die Umfrage auf, dass viele Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen sich mehr Informationen über fachspezifische Beratungsstellen, Schulungen und Kooperationen mit Behörden oder außerschulischen Trägern zu diesem Thema wünschen. Die „Weiße Woche“ greift dies direkt auf und leistet einen konkreten Beitrag, sowohl das Lehrpersonal als auch die Schülerschaft im Vorfeld der Sommerferien zu sensibilisieren, Hilfen aufzuzeigen und Beratungsstellen vorzustellen.

Die „Weiße Woche“ soll zukünftig als bundesweites Präventionsprojekt etabliert werden und jeweils gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern in unterschiedlichen Bundesländern vor den Sommerferien stattfinden.

Weiße Woche 2022 – der Grundstein ist gelegt

Gemeinsam mit der Berliner Polizei gingen wir vom 27.06.-01.07.2022 an Berliner Schulen und sensibilisierten schwerpunktmäßig zum Thema Früh- und Zwangsverheiratung. Im Rahmen der Weißen Woche boten wir Workshops, sowie Online-Schulungen für Lehrkräfte/SchulsozialarbeiterInnen an und verteilten Flyer mit Beratungsstellen. Insgesamt erreichten wir ca. 350 SchülerInnen im Rahmen der Workshops sowie geschätzte weitere 140 durch unsere Informations- und Beratungsangebote in den Schulfoyers.

„Frau. Leben. Freiheit.“ - Kundgebung vor der iranischen Botschaft

Datum: 25.10.2022

Zeiten: 15:00 - 17-00

Ort: Iranische Botschaft; Podbielskiallee 67 - 14195 Berlin

 

TDF Hijab FB

 

Wir wollen ein Zeichen setzten und die Proteste sichtbar machen.

Am 25.10.2022 organisieren wir eine Kundgebung von 15:00 bis 17:00 Uhr vor der Iranischen Botschaft, Podbielskiallee 67, Berlin-Dahlem.

Zum Thema:

Das iranische Unrechtsregime foltert, misshandelt, vergewaltigt und tötet all jene, die es wagen für Frauen- und Menschenrechte zu demonstrieren. Es geht erbarmungslos gegen alle vor, die sich für Demokratie einsetzen, in der Frauen- und Minderheitenrechte geachtet werden. Seit vier Wochen riskieren die mutigen Mädchen und Frauen wie auch Männer ihr Leben und gehen auf die Straßen. Ausgelöst wurden die landesweiten Proteste vom Tod von Jina Masha Amini. Die Proteste werden von Mädchen und Frauen getragen und zum ersten Mal sind die Proteste Alters-, Schichten und Ethnien übergreifend. 

Trotz aller Versuche des iranischen Urechtsregime seine Taten zu vertuschen, das Internet abzuschalten und Familienangehörige zu falschen Aussagen zu zwingen, erreichen uns die unfassbaren und schockierenden Bilder.

Doch die Iranerinnen und Iraner lassen sich nicht mehr einschüchtern. Die Proteste werden von Mädchen und Frauen getragen – von Schülerinnen und Studierenden über ArbeiterInnen in der Ölindustrie bis hin zu älteren Frauen – sie alle haben genug von 43 Jahren Unterdrückung. Sie protestieren in allen Städten, sie tanzen auf den Straßen, in den Schulen reißen sie Bilder von Khameini von den Wänden und aus den Büchern, sie fahren ohne Hijab in der U-Bahn und sitzen in Cafés, sie singen und sie klettern mit wehendem Zopf die steilsten Wände hinauf. Sie holen sich ihr Land und ihre Freiheit zurück.

​TERRE DES FEMMES steht solidarisch an der Seite der protestierenden Iranerinnen und Iraner!

Wir freuen uns auf alle, die dabei sein werden und ihre Solidarität mit den mutigen Frauen im Iran zeigen!

Die TERRE DES FEMMES Förderstiftung

Vermögen einbringen, um die Rechte von Frauen und Mädchen weltweit nachhaltig zu stärken – mit diesem Ziel riefen 9 engagierte ErststifterInnen im Jahr 2004 die TERRE DES FEMMES Stiftung ins Leben.

Die TDF-Stiftung ist eine reine Förderstiftung für den Verein TERRE DES FEMMES e. V. Dieser existiert seit 1981 und setzt sich für ein selbstbestbestimmtes, gleichberechtigtes und freies Leben für Mädchen und Frauen weltweit ein. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen, Publikationen, Veranstaltungen, Kampagnen, Aufklärungsprogramme in Schulen und Diaspora-Gemeinden sowie Lobbyarbeit sensibilisiert TERRE DES FEMMES die Öffentlichkeit und Politik für geschlechtsbedingte Gewalt und Diskriminierung.
Die Arbeit des Vereins konzentriert sich auf die Themenschwerpunkte Weibliche Genitalverstümmelung (FGM), Häusliche und Sexualisierte Gewalt, Gewalt im Namen der Ehre, Frauenhandel und Prostitution, Reproduktive Rechte, Gleichberechtigung und Integration und Internationale Zusammenarbeit.

Sämtliche Zustiftungen (ab 5.000 Euro) werden nach ethischen Kriterien dauerhaft angelegt und die Erträge aus den Anlagen kommen der Finanzierung der Frauenrechtsarbeit von TERRE DES FEMMES e. V. zugute. Da die Arbeit des Vereins überwiegend aus Spenden und Zuschüssen finanziert wird, stellen die Erträge aus dem Stiftungskapital eine tragende Säule für die finanzielle Absicherung von TERRE DES FEMMES dar.

Als StifterIn setzen Sie sich für eine gleichberechtigte und gewaltfreie Zukunft von Mädchen und Frauen ein. Sie tragen dazu bei, die Entwicklungschancen von Mädchen und Frauen zu fördern, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Zustiftungen können Sie übrigens steuerlich geltend machen.

Wir würden uns freuen, wenn Sie Interesse daran hätten, die TERRE DES FEMMES Stiftung dauerhaft zu unterstützen. Wie Sie StifterIn werden können, warum sich eine Zustiftung lohnt und noch vieles mehr erfahren Sie auf der neuen Website der TERRE DES FEMMES Stiftung: www.tdf-stiftung.de

Wir freuen uns auf Sie.


»Als Frau meiner Generation bin ich sehr privilegiert und kann ein selbstbestimmtes und finanziell unabhängiges Leben führen. Die Frauen-Generationen vor mir haben das für meine Generation hart erkämpft. Damit ein selbstbestimmtes Leben nachhaltig für alle Frauen erreicht wird, bin ich Stifterin bei TERRE DES FEMMES geworden.«

Christine Heinze

Portrait Stifterin Christine Heinze

 

 

MV Anmeldung

Handlungsempfehlung zur „Intervention bei weiblicher Genitalverstümmelung und Früh-/ Zwangsverheiratung"

Diese Broschüre wurde von TERRE DES FEMMES im Rahmen des EU-Projekts CHAIN zusammen mit einem temporären Arbeitskreis (VertreterInnen verschiedener Einrichtungen und Institutionen aus u.a. sozial-pädagogischen, medizinischen und polizeilichen Bereichen) und MutliplikatorInnen aus dem Projekt (sogenannte Community TrainerInnen) erstellt. Sie beinhaltet ein lokales Interventionsmodell mit Handlungsempfehlungen für Fachkräfte in Berlin, die mit Gefährdeten und Betroffenen in ihrem Berufsalltag in Kontakt kommen können. Ziel ist es, Mädchen und Frauen deutschlandweit effektiv und frühzeitig vor weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung zu schützen. Diese Broschüre ist als Modell konzipiert, um in anderen Bundesländern und Regionen Deutschlands unter Berücksichtigung lokaler Unterschiede angepasst und eingesetzt zu werden.

Die deutsche PDF-Version der Handlungsempfehlung kann unter diesem Link herunterladen werden. Druck-Versionen (auf Deutsch) können im TDF-Shop kostenfrei (zzgl. Versandkosten) bestellt werden. Die englische Version der Handlungsempfehlung kann unter diesem Link als PDF-Version heruntergeladen werden.

image001

Die Handlungsempfehlung wurde bei einer Nationalen Launch- und Pressekonferenz am 04. Februar 2022 vorgestellt. Rund 260 Interessierte aus verschiedenen Fachrichtungen und aus ganz Deutschland nahmen an der Launch- und Pressekonferenz teil. Eine Umfrage zu Beginn der Konferenz zeigte, dass besonders VertreterInnen aus dem sozialen Bereich (50%), aus Politik und Verwaltung (18%) und aus anderen Nichtregierungsorganisationen (11%) bei der Konferenz anwesend waren. Eine weitere Umfrage ergab, dass außerdem Interessierte aus allen Bundesländern vertreten waren, worin sich der große Bedarf an Informationen und Handlungsempfehlungen zu diesem Thema spiegelte. Dies verdeutlicht noch einmal die Wichtigkeit der Implementierung einer Handlungsempfehlung zu weiblicher Genitalverstümmelung und Früh-/ Zwangsverheiratung auch in anderen Bundesländern und Regionen Deutschlands.

Sprachregelung bei TERRE DES FEMMES: Verwendung von nicht-diskriminierender Sprachregelung und des „Binnen-I“s.

Als Frauenrechtsorganisation hat sich TERRE DES FEMMES dem Ziel verschrieben, alle Formen der Gewalt und Menschenrechtsverletzungen an Frauen zu benennen und zu bekämpfen. TERRE DES FEMMES setzt sich gegen weibliche Genitalverstümmelung, Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsverheiratungen, Häusliche und sexualisierte Gewalt, Frauenhandel und Prostitution ein. Wir arbeiten international mit anderen Frauenrechtsorganisationen zusammen und setzen uns für ein gleichberechtigtes, freies und selbstbestimmtes Leben für alle Frauen ein.

TERRE DES FEMMES verwendet eine nicht-diskriminierende Sprachregelung wie zum Beispiel "Studierende", "Lehrende", "Arbeitende". Wo diese neutrale Regelung nicht möglich ist, verwenden wir das Binnen-I.

Als Frauenrechtsorganisation, möchte TERRE DES FEMMES alle Frauen stets sichtbar machen. Als sprachliche Regelung verankert das Binnen-I Frauen mitten in unseren Wortschatz und macht sie unübersehbar. Gleichzeitig stellt es die Arbeit von TERRE DES FEMMES dar: Wir sprechen für Frauen und verschaffen ihnen Gehör.

Dies wurde 2017 auf unserer Mitfrauenversammlung demokratisch entschieden.

Im Dunkeln

Je genauer Sie hinschauen, desto weniger können Sie wegschauen.

Slideshow

 

hilfe telefon  Das Hilfetelefon berät Sie kostenlos und rund um die Uhr oder per Chat unter: www.hilfetelefon.de
big hotline Auch bei der BIG Hotline finden Sie rund um die Uhr Unterstützung, auch online:
www.big-hotline.de
zentrale informationsstelle autonomer frauenhaeuser Hier finden Sie Informationen zu Plätzen in Frauenhäusern: www.frauenhaus-suche.de

 

Sie sind selbst von häuslicher Gewalt betroffen oder bedroht?

Das Hilfetelefon berät Sie kostenlos und rund um die Uhr oder per Chat unter: www.hilfetelefon.de

Auch bei der BIG Hotline finden Sie rund um die Uhr Unterstützung, auch online:
www.big-hotline.de

Hier finden Sie Informationen zu Plätzen in Frauenhäusern: www.frauenhaus-suche.de

Das eigene Zuhause ist für viele Frauen immer noch der gefährlichste Ort. In Deutschland ist statistisch jede dritte Frau betroffen von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt – egal, aus welcher sozialen Schicht oder Altersgruppe. Das bedeutet, dass jedeR von uns Betroffene im Freundes- oder Familienkreis kennt. Doch das Thema ist nach wie vor ein Tabu. Aus Scham und Angst verstecken Betroffene oft die Spuren der erlebten Gewalt im öffentlichen Raum mit Hilfe von Make-up, Kleidung und Ausflüchten. Viele Betroffene können sich nicht allein aus ihren gewaltvollen Beziehungen befreien, da sie finanziell oder auch emotional abhängig von ihrem (Ex-)Partner sind oder da sie noch brutalere Übergriffe fürchten. Umso wichtiger ist es, dass wir alle anerkennen:

Häusliche Gewalt betrifft uns alle! – direkt oder indirekt.

Darauf machen TERRE DES FEMMES gemeinsam mit WallDecaux und Studierenden der Hochschule Wismar durch eine innovative Nutzung von CityLightPostern aufmerksam:

Fotos der Kampagne

Lassen Sie uns häusliche Gewalt aufdecken.

Je genauer Sie hinschauen, desto weniger können Sie wegschauen.

Signale, dass jemand in deinem Umfeld von häuslicher Gewalt betroffen sein könnte:

  • Muss sie Entscheidungen immer mit ihrem Partner absprechen, bevor sie sie trifft?

  • Sagt sie Treffen mit Ihnen mit unlogischen Begründungen ab? Gibt es Anzeichen, dass er ihr den Kontakt verbietet?

  • Erklärt sie Verletzungen mit unrealistischen oder sich wiederholenden Ausreden? Oder verbirgt sie sichtbare Verletzungen vor Ihnen?

  • Haben Sie den Eindruck, der (Ex-)Partner Ihrer Bekannten entschuldigt sich nach Ausrastern, die sich dann aber wiederholen?

  • Wird Ihrer Freundin/ Kollegin/ Verwandten vom Partner der direkte Zugang zu ihrem Geld verwehrt?

Du kennst eine Betroffene und möchtest helfen?

So kannst du einer Person, die von häuslicher Gewalt bedroht oder betroffen ist, helfen:

  • Hinhören Eine Auseinandersetzung oder häusliche Gewalt? Sei aufmerksam und rufe im Zweifel lieber einmal zu oft die Polizei.

  • Deeskalieren Klingel unter einem Vorwand (Lebensmittel borgen) bei deinen Nachbarn und unterbrich die Situation. Achte dabei immer auf deine eigene Sicherheit.

  • Hinsehen Gewalt gegen Frauen kommt in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vor. Hat sich deine Nachbarin verändert? Wirkt sie unsicher, nervös oder gereizt? Hat sie auffällig zu- oder abgenommen oder häufige Verletzungen?

  • Allein ansprechen Wie geht es deiner Kollegin oder Freundin wirklich? Vielleicht schämt sie sich, dir ehrlich zu antworten, wenn du in Begleitung bist. Probiere sie allein zu sprechen, frag nach und hör ganz genau zu.

  • Unterstützung anbieten Wenn du den Verdacht hast, dass deine Nachbarin, Kollegin, Freundin oder Verwandte unter Partnergewalt leidet, biete ihr deine Hilfe an. Viele Frauen wissen nicht, an wen sie sich wenden können. Das kannst du ändern!

  • Polizei rufen Sofortige Hilfe kannst du jederzeit in Anspruch nehmen. Du erreichst die Polizei unter dem Notruf 110 oder kontaktiere eine lokal zuständige Polizeidienststelle .

  • Abreißzettel und Hilfekarten Platziere im Treppenhaus, an der Haustür oder draußen in deiner Nachbarschaft Abreißzettel (PDF-Datei) oder Hilfekarten (PDF-Datei) für betroffene Frauen. Einfach ausdrucken und aufhängen.

  • Frauenhaus aufsuchen Schutzhäuser sind ein sicherer Ort für Frauen und Kinder in Not. Du kannst der Betroffenen helfen, indem du mit ihr eine Einrichtung in der Nähe aufsuchst. Eine Übersicht an Hilfsangeboten .

  • Dokumentieren Informiere die Betroffene darüber, dass jede Art von Beweis eine Strafanzeige erleichtert. Dies kann die schriftliche Dokumentation (Datum, Uhrzeit und Ablauf) oder ein ärztlicher Befund sein. Bei sexualisierter Gewalt kann eine vertrauliche Spurensicherung aufgesucht werden.

  • Rechte und Schutz Gewalt an Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung. Häusliche Gewalt ist eine Straftat, das besagt nicht nur das deutsche Strafrecht und Gewaltschutzgesetz , sondern auch die Istanbul-Konvention. Unter anderem sind Wohnungsverweisung, Schmerzensgeld und gerichtliche Regelung des Sorgerechts zivilrechtliche Schutzmöglichkeiten.

  • Frauen nicht allein lassen Egal ob spontan und alleine oder mit Unterstützung anderer – Hauptsache du hilfst und lässt Frauen nicht alleine. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist auch für unterstützende Personen eine wichtige Anlaufstelle, Beratung rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, erhältst du unter 08000 116 016. Werde aktiv und mach dein Umfeld sicherer für Frauen. Unternehme jedoch nie etwas gegen den Willen der Betroffenen, auch wenn es schwerfällt. Bei akuter Bedrohung kannst du selbstverständlich die Polizei rufen.


Wie kann häusliche Gewalt aussehen?

Häusliche Gewalt beschreibt die Gewalt innerhalb eines Haushalts, dabei ist der Täter in 82% der Fälle der männliche (Ex-)Partner oder (Ex-)Ehemann und die Betroffene weiblich. Häusliche Gewalt kann in jedem Fall unterschiedlich aussehen und ist daher oft schwer zu erkennen. TDF geht von fünf Ausprägungen aus, die einzeln oder auch kombiniert miteinander auftreten können:

  • Physische Gewalt Ohrfeigen, Faustschläge, Tritte, Stöße, Würgen, Fesseln, Angriffe mit Waffen aller Art oder mit Gegenständen, Morddrohungen und Mord.

  • Sexualisierte Gewalt Nötigung, Vergewaltigung oder Zwangsprostitution.

  • Psychische Gewalt Drohungen, sich selbst, der Partnerin, den Kindern etwas anzutun. Drohen, die Kinder wegzunehmen. Beleidigungen, Demütigungen, Lächerlichmachen in der Öffentlichkeit.

  • Digitale Gewalt Cyber-Mobbing, Gerüchte verbreiten, ungewollte Veröffentlichung oder Zusendung von pornografischen Bildern/ Filmen, Stalking

  • Soziale Gewalt Die Isolation des Opfers von Familie und Freundeskreis, die Kontrolle der Kontakte, Verbot von Kontakten, Einsperren.

  • Finanzielle Gewalt Arbeitsverbote oder Arbeitszwang, alleiniger Kontrolle der Finanzen durch den Täter, also: Das Erzeugen von finanzieller Abhängigkeit.

Warum gibt es häusliche Gewalt?

Häusliche Gewalt ist die Ursache und die Folge von patriarchalen Systemen, das heißt der strukturellen Ungleichheit von Männern und Frauen in einer Gesellschaft, zu gleich. In einer partnerschaftlichen (Ex-)Beziehung stellt häusliche Gewalt ein Mittel zur Kontrolle der eignen Partnerin dar. Häusliche Gewalt in jeglicher Form ist ein erlerntes und beabsichtigtes Verhalten des Täters. Faktoren wie Stress, psychopathologische Besonderheiten, Alkohol- und Drogenkonsum können zwar das Ausmaß der Gewalt verstärken, sind aber keine primären Ursachen. Auf individueller Ebene können weitere Ursachen hinzukommen, wie zum Beispiel, dass der Täter selbst bereits Gewalt erfahren hat und diese reproduziert.

Weiterführende Informationen:

Weitere Hilfsangebote und Kontaktadressen für Betroffene

Helfen auch Sie: Hier können Sie den Abreißzettel des Hilfetelefons in mehreren Sprachen herunterladen und an sichtbare Stellen (Hausflur etc.) aufhängen, damit Betroffene wissen, an wen sie sich wenden können.

Wegweiser Häusliche Gewalt: Was passiert, nachdem Sie die Polizei gerufen haben?

Erneuter Anstieg im Corona-Jahr 2020: Staat muss mehr tun

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf häusliche Gewalt und den Alltag einer Interventionsstelle?

Forderungen von TERRE DES FEMMES: Eine flächendeckende Offensive gegen geschlechtsbasierte Gewalt

Ursachen, Formen und Ausmaße sowie Folgen von häuslicher Gewalt

Publikationen zum Thema häusliche Gewalt die Sie direkt im PDF-Format herunterladen können.