© TDF/Aufkleber "Sexism shouldn’t sell“Auf der Straße, beim Lesen, Fernsehen oder beim Surfen durchs Internet - Werbung begegnet uns täglich und ist allgegenwärtig. Über Reklame werden Botschaften transportiert, Lebensgefühle erzeugt und Idealbilder verbreitet. Werbung gibt gesellschaftliche Rollenbilder weiter und zeigt uns, wie Frauen und Männer angeblich zu sein haben. Bereits Kinder werden früh von diesen Bildern geprägt.
Besonders die Darstellung von spärlich bekleideten Frauen wird gerne genutzt, um auf ein Produkt aufmerksam zu machen, das meist in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Frauenkörper steht. Unter dem Motto "Sex sells" soll mithilfe von teilweise pornographischen Darstellungen Elektronik, Autos oder andere Produkte verkauft oder sogar Spenden für Hilfsorganisation generiert werden.
Aber nicht nur die Reduzierung des weiblichen Körpers auf ein sexuelles Objekt ist diskriminierend, sondern auch die klischeehafte Darstellung von Frauen und Männern. Sie trägt dazu bei, dass Rollenbilder gefestigt, Vorurteile reproduziert und die heteronormative Norm gefestigt werden. Diese Normierung von Seiten der Gesellschaft kann von Einzelnen durchaus als eine Form der Gewalt empfunden werden - insbesondere dann, wenn sie mit Abwertung und Ausgrenzung verbunden ist und somit Machtverhältnisse reproduziert. So stellt zum Beispiel das Nicht-Vorkommen von anderen Rollenbildern bzw. die Nicht-Darstellung von anderen sexuellen Identitäten eine Form der Ausgrenzung dar.
Eine Abwertung findet zum Beispiel statt, wenn Frauen auf ein sexuelles Objekt reduziert werden, der weibliche Körper als ein allzeit verfügbares Produkt dargestellt wird, welcher entweder nackt oder leicht bedeckt vor der Kamera posiert und dabei in aufreizender Körpersprache kundtut, dass Frauen käuflich sind, dass Frauen sexy sind. Sexistische Werbung bedeutet, dass Frauen reduziert werden auf ihre Schönheit, explizit auf bestimmte Körperteile. Anhand der Darstellung von Frauen in der Werbung wird der gesellschaftlich latente allgegenwärtige Sexismus besonders deutlich: Sexistische Werbung setzt männliche Dominanz, Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit als gesellschaftliche Norm.
Um Sexismus und die Diskriminierung von Frauen langfristig zu beenden und ein gleichberechtigtes Miteinander aller Geschlechter anzustreben, geht TERRE DES FEMMES aktiv gegen frauenfeindliche Werbung vor - gerne mit Ihrer Hilfe!
Aktuelles
Redcoon lernt nicht dazu: Mini-Pornos als Werbekampagne
Bildschirmfoto der Redcoonwerbung am 12. Nov. 2013 um 11:19 UhrIm letzten Jahr hatte TERRE DES FEMMES über die Werbekampagne der Firma Redcoon erfolgreich Beschwerde beim Deutschen Werberat eingelegt. Seit Oktober 2013 ist die Firma nun mit einer neuen Werbekampagne unterwegs, bei der nach altbekanntem Muster freizügig bekleidete Damen für Redcoon werben sollen. Das aber kein Zusammenhang zwischen fast nackten Frauen und Elektronikartikeln besteht, beweist die Firma damit selber: In den auf YouTube laufenden Spots erfahren die BetrachterInnen nicht, um was für eine Firma es sich bei Redcoon handelt. Es werden lediglich unter dem Namen kleine Pornofilmchen gezeigt, bei denen Frauen als Sexobjekte verschiedenste „Abenteuer“ auf dem Land erleben. Werbung für ein Produkt? Fehlgeschlagen!
Da die Mini-Pornos aber als Werbung vermarktet werden, haben wir erneut beim Deutschen Werberat Beschwerde gegen die Firma Redcoon eingereicht. Wir empfinden die Darstellung der Frauen als eine „Reduzierung auf ein sexuelles Objekt“ (Kriterium des Deutschen Werberats) und fordern den Deutschen Werberat auf, die Firma Redcoon zu rügen. Aus Jugendschutzgründen müssen die Videos und TV-Spots sofort gesperrt werden.
Nach anfänglicher Weigerung auf die öffentliche Rüge vom Werberat zu reagieren, hat sich das Unternehmen Redcoon inzwischen bereit erklärt, drei vom Werberat gerügte TV-Spots gegen einen nicht beanstandeten Spot auszutauschen. Zu den Internet-Spots hingegen hat sich Redcoon weiterhin nicht geäußert.
Zumindest teilweise zeigt sich am Fall Redcoon, dass sich der Protest lohnt!
Frauenbild in der Werbung – TERRE DES FEMMES zu Gast beim Deutschen Werberat
Am Mittwoch, den 16. Oktober 2013, veranstaltete der Deutsche Werberat die dritte „Konferenz Werbung und Gesellschaft“. Debattiert wurde über das „Frauenbild in der Werbung - Selbstdisziplinäres Handeln der Werbewirtschaft.“
Neben Irmingard Schewe-Gerigk, der Vorstandsvorsitzenden von TERRE DES FEMMES, sprachen Vertreterinnen vom Deutschen Frauenrats und Pinkstinks Germany. Zudem informierten ExpertInnen aus der Wissenschaft über die Wirkung von Medien und Werbung.
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Die Bundesfrauenministerin der BRD: Schützen Sie Frauen vor sexistischer Werbung!
Die Feministische Partei DIE FRAUEN hat eine Petition gegen sexistische Werbung gestartet. Sie kritisieren scharf die sexuelle Objektifizierung von Frauen in der Werbung und fordern die Frauenministerin auf gegen sexistische Werbung vorzugehen und den Werberat der Regierung zu unterstellen.