PINAR SELEK oder die Kritik am Männlichkeitskult!
Seit 16 Jahren wird Pinar Selek vorgeworfen 1998 auf dem ägyptischen Basar in Istanbul eine Bombe gelegt zu haben. Obwohl sie drei Mal frei gesprochen wurde und unabhängig voneinander erstellte Gutachten zu dem Schluss kamen, dass damals keine Bombe, sondern eine undichte Gasflasche hochgegangen ist, wurde von der türkischen Staatsanwaltschaft immer wieder Berufung eingelegt. Zuletzt wurde sie im Januar 2013 von dem 12. Landesgericht in Istanbul zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein internationaler Haftbefehl wurde ausgesprochen. Frankreich verlieh ihr sofort politisches Asyl. Am 30. April 2014 hob das Oberlandesgericht in Ankara dieses Urteil auf und verwies die Akte zurück nach Istanbul. Am 3. Oktober entscheid nun ein neues Gericht, das 15. Landesgericht in Istanbul, über diesen Fall. Mittlerweile ist der Prozess gegen Pinar Selek zu einem Politikum geworden. Ziel dieser Justizschikane ist es nicht nur, Pinar Selek zum Schweigen zu bringen, sondern die Stimmen von Intellektuellen in der Türkei, Stimmen die stören.