Der Frauenkörper als Territorium des Krieges
Unrast Verlag, Münster, 2022, 285 Seiten, 19,80 €
Die brasilianisch-argentinische Anthropologin, Schriftstellerin und Feministin Rita Laura Segato hat mit ihrem neuen Werk eine Schrift veröffentlicht, die mit der Untersuchung von Femiziden auf eine neue systematische Form von Gewalt gegen Frauen aufmerksam macht. Der von ihr als „globaler Krieg gegen Frauen“ beschriebene Zustand äußert sich als eine Form der Gewalt des Patriarchats, das somit seine Macht und Souveränität über den Frauenkörper ausdrückt.
Segato nennt den weiblichen Körper die erste Kolonie der Geschichte und die somit am längsten bestehende politische Struktur der Menschheit. Ihre Ethnografie analysiert die unvergleichlich hohe Femizidrate in der mexikanischen Stadt Ciudad Juaréz als Höhepunkt der weltweiten Morde an Frauen, die häufig nicht aufgeklärt, verfolgt oder als strukturelles Problem gesehen werden. Dagegen müssen wir ankämpfen - durch die die Lenkung der Taten weg vom Privaten hin zur politischen Öffentlichkeit.