01.04.2010: MultiplikatorInnen- Workshops zu Gewalt im Namen der Ehre: Pilotprojekt in BW

Am 1. April 2010 startete TERRE DES FEMMES das einjährige Projekt „Verbesserte Integration durch Sensibilisierung und Kooperation zur Bekämpfung von Gewalt im Namen der Ehre”.

Migrantinnen können nur dann erfolgreich an der Gesellschaft teilhaben, wenn sie ihr Selbstbestimmungsrecht im Alltag auch wahrnehmen können. Studien weisen darauf hin, dass Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund vermehrt von Gewalt betroffen sind. Dies kann nicht nur für die Betroffenen zur Integrationshürde werden, sondern auch für die gesamte Familie und die nachfolgenden Generationen.

Häufig sind MitarbeiterInnen von Behörden (z.B. Ausländeramt, Schule, Arbeitsagentur u.a.) erste Kontaktperson für Betroffene. Deshalb ist gerade das Einfühlungsvermögen und die interkulturelle Kompetenz dieser MitarbeiterInnen zentral für das richtige Erkennen der Situation und die darauf basierenden Hilfestellungen.Oft erleben wir allerdings in unserer Beratungstätigkeit die Überforderung in Behörden aufgrund von mangelndem Fachwissen über die Lebenshintergründe der jungen Frauen, aber auch aufgrund von Unklarheiten über die jeweilige Zuständigkeit.

In zehn Workshops sollen daher MitarbeiterInnen verschiedener Behörden, die innerhalb ihrer Institution eine Schlüsselfunktion haben (z.B. Opferschutzbeauftragte der Polizei), zum Thema Gewalt im Namen der Ehre unterwiesen werden. Die Schulungen werden in Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Sigmaringen, Stuttgart, Tübingen, Ulm und Villingen-Schwenningen stattfinden.
Die Workshops sollen zudem die Vernetzung vor Ort fördern und den Informationsaustausch ankurbeln. Die Ergebnisse dieses Pilotprojekts sollen anderen Bundesländern oder auch europäischen Ländern zugute kommen.

Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds kofinanziert.
Die Workshops beginnen voraussichtlich im Herbst 2010.
Kontakt: ehrverbrechen-bw@frauenrechte.de