Im Herbst 2006 wurde die Iranerin Sakineh Mohammadi Ashtiani wegen zwei unehelicher Beziehungen nach dem Tod ihres Ehemannes zu 99 Peitschenhieben und zehn Jahren Haft verurteilt. Im Herbst desselben Jahres wurde sie erneut wegen zuvor begangenen Ehebruchs angeklagt. Auch soll sie am Mord an ihrem Ehemann beteiligt gewesen sein. Sakineh weist die Anschuldigungen zurück. Zwei der fünf Richter sprechen sich wegen Mangel an Beweisen gegen eine Verurteilung aus. Dennoch wird sie verurteilt zum Tod durch Steinigung – nicht aber wegen Mordes, sondern wegen Ehebruchs.
Helfen Sie jetzt mit Ihrer Unterschrift, die Steinigung zu verhindern!

Verhindern Sie ihre Hinrichtung!
© Foto: AP
Als Reaktion auf die internationale Aufmerksamkeit und die weltweiten Proteste setzte die iranische Justiz zunächst die Urteilsvollstreckung aus. Nun ordnete die Regierung eine Änderung des Urteils in Tod durch Erhängen an – jetzt wegen Beihilfe zum Mord an ihrem Ehemann. Vom Ehebruch ist keine Rede mehr. Ebenso wenig davon, dass der tatsächliche Täter schon vor Jahren gefasst, verurteilt und – durch die Vergebung von Sakinehs Sohn, der sich nun für das Leben seiner Mutter einsetzt – begnadigt worden ist.
In einem heimlichen Interview ("The Guardian") sagt Sakineh: "Es ist, weil ich eine Frau bin. Weil sie denken, dass sie mit einer Frau alles tun können in diesem Land."
Am 1. September wollte der Gerichtshof die Entscheidung treffen, ob die Anklage wegen Mordes gegen Sakineh aufrecht erhalten werden kann. Über eine Entscheidung ist nichts bekannt geworden. Seit der Ausstrahlung eines durch tagelange Folter erzwungenen Geständnisses im iranischen Fernsehen am 11. August wird Sakineh jeglicher Kontakt zu ihrer Familie und sogar zu ihrem Anwalt verweigert. Informationen über ihre Situation dringen nur über andere Gefängnisinsassinnen nach außen.
Auf eine Nachfrage von TERRE DES FEMMES bei der iranischen Botschaft in Deutschland kam keine Antwort.
Am 10. Oktober sind Sakinehs Sohn Sajjad Ghaderzadeh und ihr Anwalt Houtan Kian zusammen mit einem Journalisten und einem Fotografen aus Deutschland verhaftet worden. Die beiden Deutschen hatten sich zu einem Interview mit Sakinehs Sohn und ihrem Anwalt in dessen Büro getroffen. Während des Interviews stürmten iranische Sicherheitskräfte das Büro des Anwalts und verhafteten alle vier Anwesenden. Zum Zeitpunkt der Verhaftung hatte einer der beiden Journalisten mit Mina Ahadi, Sprecherin des "International Commitee against Stoning" und des "International Committee against Execution", am Telefon gesprochen. Auf diese Weise konnten die Verhaftungen bekannt werden. Über den Verbleib der vier Männer ist nichts bekannt. Keiner von ihnen ist bislang nach Hause bzw. in sein Hotel zurückgekehrt. Die iranische Regierung hat lediglich die Inhaftierung der beiden Journalisten bestätigt.
Obwohl im Iran seit 2002 ein Moratorium für Hinrichtungen durch Steinigung gilt, sind Amnesty International zufolge seither mindestens fünf Männer und eine Frau auf diese Weise getötet worden. Aktuell sind mindestens sieben weitere Frauen und drei Männer von Steinigung bedroht.

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TERRE DES FEMMES setzt sich seit seinem Bestehen für die Durchsetzung der Menschenrechte im Iran ein. Wir fordern eine Aufhebung des Urteils gegen Sakineh und die Freilassung der vier Inhaftierten. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Ihre Unterstützung!
Wir rufen Sie auf: Machen Sie Druck – Protestieren Sie gegen die Hinrichtung von Sakineh und setzten Sie sich für ein Verbot der Steinigung ein!
Den Forderungen nach Gerechtigkeit aus der ganzen Welt kann sich die iranische Regierung nicht lange widersetzen. Erhöhen Sie den Druck! Die Hinrichtung wurde bereits ausgesetzt – wir können sie ganz verhindern!
Unterzeichnen Sie die Petition zur Freilassung von Sakineh!
Unterzeichnen Sie die Forderung nach der Freilassung der vier Inhaftierten und von Sakineh!
Kontaktieren Sie die iranische Botschaft in Deutschland, schriftlich, telefonisch oder persönlich: Sprechen Sie sich aus für die Aufhebung des Todesurteils gegen Sakineh Mohammadi Ashtiani und für eine Abschaffung der Steinigung im gesamten Iran. Der Kontakt an sich und die Masse der Anrufe, Briefe, Faxe als Symbol und Druckmittel sind das Wichtigste.
Kontakt der iranischen Botschaft in Deutschland:
Adresse: Pobielskiallee 67
14195 Berlin
Telefon: 030- 8419 1835 oder -8419 1887
Fax: 030- 832 9874
Web Site: http://www.iranembassy.de
Im Rahmen eines Politik- und Wirtschaft-Projekts hat die R10a der Eduard-Spranger-Schule in Sossenheim einen Rap gegen die drohende Steinigung von Sakineh M. Ashtiani geschrieben.
- Den RAP-Song jetzt anhören.
- Den Projektbericht mit weiteren Protestformen der Schüler_innen ansehen.
Allein am Aktionstag "100 cities against stoning" am 27.09.2010 kamen die Leute zu Demonstrationen in über 100 Städten zusammen, in ganz Europa, in Amerika, Asien, Afrika, Australien...
Schließen Sie sich den Protesten an! Bringen Sie in der iranischen Botschaft die Leitungen zum Glühen! Mobilisieren Sie Ihre Freunde und verbreiten Sie die Petition!
Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Engagement!