Ereignisse aus dem Jahr 2007

  • Im Prozess um den Mord an Suzana L. wird am 10. Dezember am Stuttgarter Landgericht das Urteil gesprochen. Der Staatsanwalt forderte eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten. Um das Schicksal der Kinder der Ermordeten, die vom Vater in den Kosovo verschleppt wurden, kümmert sich indes niemand. TERRE DES FEMMES fordert die Behörden auf, endlich tätig zu werden, um die Kinder nach Deutschland zurückzuholen.
  • Im Winter 07/Frühjahr 08 wird der Hilfsleitfaden für die Arbeit mit von Gewalt im Namen der Ehre Betroffenen fertig gestellt: „Im Namen der Ehre. Misshandelt. Zwangsverheiratet. Ermordet.“. Bundesweite Verschickung an Polizei, Schulen, Jugendamt etc. Ebenfalls erscheint ein Nothilfeflyer zu Zwangsheirat, der Mädchen ermutigen soll, bei einer drohenden Zwangsheirat oder einer Heiratsverschleppung ins Ausland eine der im Flyer aufgeführten Beratungseinrichtungen in Deutschland zu kontaktieren. Für den Fall einer Heiratsverschleppung enthält der Flyer auch wichtige Verhaltensregeln, Adressen im Ausland sowie eine Notfallnummer des Auswärtigen Amtes.
  • Frühjahr und Sommer 2007: Im Zuge der Reform des Zuwanderungsgesetzes unterschreiben fast 3.000 Menschen für einen verbesserten Opferschutz bei Zwangsverheiratungen. Leider enthält das Zuwanderungsänderungsgesetz trotz mehrfacher Aufforderung von TERRE DES FEMMES, des deutschen Frauenrates und anderen Menschenrechtsorganisationen keine aufenthaltsrechtlichen Verbesserungen für Betroffene, wie beispielsweise ein vereinfachtes oder verlängertes Rückkehrrecht bei Heiratsverschleppung.
  • Am 13. Juni findet in Hamburg die Eröffnung des transnationalen Projekts „Aktiv gegen Zwangsheirat“ statt. Sibylle Schreiber trägt Handlungsvorschläge aus bisherigen daphne-Projekten vor. Im April werden alle Opferschutzbeauftragten der Polizei von Baden-Württemberg von TERRE DES FEMMES Referentin Myria Böhmecke zum Thema Ehrverbrechen einschließlich Zwangsheirat geschult.
  • Am 31. März wird die 25-jährige Suzana L. von ihrem Ex-Mann in aller Öffentlichkeit auf dem Stuttgarter Flughafen erschossen. Mit einer Gedenkveranstaltung und Kundgebung am Stuttgarter Flughafen protestieren wir mit dem Frauenhaus Hohenlohekreis gegen Morde im Namen der Ehre und für einen besseren Opferschutz. Wir decken die im Fall Suzana L. von Jugendamt und Gerichten begangenen Fehler konsequent auf.
  • Sibylle Schreiber spricht im Europäischen Parlament zur Integration  von Migrantinnen
    Sibylle Schreiber spricht im Europäischen Parlament zur Integration von Migrantinnen
    Am 8. März fordert Sibylle Schreiber im Europäischen Parlament Maßnahmen zur Integration von Migrantinnen. Sie verweist auf die mangelnden staatlichen Voraussetzungen in den EU-Ländern für eine gelingende Integration, wie beispielsweise ein unabhängiges Aufenthaltsrecht für nachziehende Ehegattinnen, die vereinfachte Anerkennung von Härtefallregelungen, fehlende Sprach- und Bildungsförderung oder die Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen.
  • Am 16. Januar nimmt TERRE DES FEMMES Referentin Sibylle Schreiber aus dem Referat „Gewalt im Namen der Ehre“, an einem Treffen mit den Vertreterinnen des „Commitees on Women’s Rights and Gender Equality“ im Europaparlament in Straßburg teil.