Singen, tanzen und schauspielern als Beruf – STARK!-Workshop mit einer Musicaldarstellerin

Eine am workshopteilnehmendes Mädchen und ihr Vater zeigen eine kreative Theatereinlage© TERRE DES FEMMES„Was muss eine Musicaldarstellerin können?“, fragte Franziska Pietsch, Gesangslehrerin und Musicaldarstellerin aus Berlin. „Alles!“, war die Antwort der Mädchen im Projekt „STARK!“ beim Workshop zu künstlerischen Berufen am 24. November 2022 in der blu:boks in Berlin. Gemeinsam mit Projektreferentin Désirée Birri lernten die Mädchen und ihre Väter, was es heißt, auf der Bühne zu stehen.

Zu Beginn des Workshops gab Franziska Pietsch einen Überblick über die Geschichte des Musicals und die verschiedenen Genres, die Gesang und Schauspiel verbinden. Sie erklärte die Unterschiede zwischen Oper, Operette und Musical und betonte die verschiedenen Stellenwerte, die das Musical beispielsweise in Deutschland und den USA hat.

Franziska Pietsch erklärt den Workshop verschiedene Dinge über das Musical-GeschäftFranziska Pietsch © TERRE DES FEMMESAusbildung und Beruf

Die Ausbildung zur Musicaldarstellerin ist genauso divers wie der Beruf. Fechten und Stepptanz gehören ebenso dazu wie Musiktheorie und Ausdauertraining. Auch der Berufsalltag hat herausfordernde Seiten: Immer wieder muss man sich auf neue Rollen bewerben und gegen andere behaupten. Engagements außerhalb des Heimatortes bedeuten, zeitweise fern von Familie und FreundInnen in fremden Wohnungen oder Hotelzimmern zu leben.

Frauen verdienen oft weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Während der Schwangerschaft können Frauen außerdem nur in den ersten Monaten auf der Bühne stehen, da es danach zu gefährlich wird. Die Theatergewerkschaft setzt sich dafür ein, dass der Beruf familienfreundlicher wird und Frauen und Männer die gleiche Bezahlung erhalten.

„Folgt eurer Leidenschaft!“

Um einen praktischen Einblick in den Beruf der Musicaldarstellerin zu bekommen, gab es mehrere Schauspiel- und Gesangsübungen. Die Teilnehmenden haben die verschiedenen Klangräume des Körpers kennengelernt und aufmerksames Zuhören geübt. Letzteres ist wichtig, um seinen Einsatz nicht zu verpassen und gut reagieren zu können. Läuft auf der Bühne mal etwas nicht nach Plan, muss improvisiert werden. Spontan sprachen die Väter zu einem vorgegebenen Thema, zum Beispiel zu Hunden und Sonnenbrillen, während die Töchter mit den Händen gestikulierten. Gleichzeitig sollten die Väter die Hände der Mädchen als Impuls für ihre Geschichte nutzen. Bei dieser und auch den anderen Übungen wurde viel und herzlich gelacht.

Am Ende des Abends gab Franziska Pietsch den Mädchen folgenden Rat: „Folgt eurer Leidenschaft!“ Hierfür wünscht das Projektteam viel Erfolg.