Spendenaktion: Wissen auf vier Rädern – der mobile Bücherbus von LAKIA

Der mobile Bücherbus unterwegs in der Projektregion. Foto: © LakiaDer mobile Bücherbus unterwegs in der Projektregion.
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Im Januar 2016 startet TERRE DES FEMMES die Spendenaktion „Wissen auf vier Rädern“ für unsere Partnerorganisation LAKIA in Israel/Palästina. Damit wollen wir den mobilen Bücherbus für die Beduinenkinder in der Negevwüste unterstützen. LAKIA setzt sich für Bildung und Empowerment von Beduinenfrauen und -mädchen ein.

Worum geht es bei der Aktion?

Die Beduinenkinder aus den sogenannten illegalisierten Siedlungen in Israel/Palästina haben keinen Zugang zu öffentlichen Bibliotheken oder zu anderen Informationsmöglichkeiten. Der mobile Bücherbus der Frauenrechtsorganisation LAKIA schafft an dieser Stelle Abhilfe. Einmal pro Woche fährt er durch die Beduinensiedlungen in der Negevwüste und bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit Lesematerial einzudecken. Aktuell haben mehr als 1.000 von ihnen einen Bibliotheksausweis für den Bücherbus. Gerne gelesen werden Schul- und Bilderbücher, Jugendromane sowie die Geschichtssammlung „1001 Nacht“, zumeist auf Arabisch. Die Spendenaktion soll nun die Anschaffung von neuen Büchern sowie die Organisation von pädagogischen Angeboten ermöglichen. Mit einer Spende von 20 Euro kann ein neues Buch angeschafft werden. Mit 100 Euro können Aktivitäten wie themenspezifische Lese-Nachmittage finanziert werden.

Die ehrenamtliche Projektkoordinatorin von TERRE DES FEMMES, Ines Fischer, konnte sich bei ihrem Besuch der Frauenrechtsorganisation LAKIA im Oktober 2015 selbst von der Wichtigkeit des mobilen Bücherbusses überzeugen. „Die Kinder und Jugendlichen sind sehr interessiert und nehmen das Angebot des Bücherbusses gerne wahr, denn er ist vor allen Dingen für die Mädchen in den nicht anerkannten Siedlungen der Region der einzige Zugang zu Wissen und Information“, erzählt Ines Fischer, die als Pfarrerin in Württemberg tätig ist. So stellt der Bücherbus gerade für die Mädchen eine wichtige Verbindung zur Außenwelt dar.

Der Einsatz von LAKIA für ein selbstbestimmtes Leben von Beduinenfrauen und –mädchen in der Negevwüste

Eine Gruppe von Mädchen beim Lernen. Foto: © Ines FischerEine Gruppe von Mädchen beim Lernen. Foto: © Ines FischerDer Alltag der arabischen Beduinen ist durch den andauernden Israel-Palästina-Konflikt geprägt. Sie leben im Kernland Israels zum Teil auch in nicht anerkannten Siedlungen und sind permanenten Diskriminierungen durch die Mehrheitsbevölkerung ausgesetzt. Die beduinischen Mädchen und Frauen sind besonders betroffen, da die Gesellschaft stark patriarchalisch und religiös-konservativ geprägt ist.

Dies gilt auch für die Beduinenfrauen in Lakia, einem Dorf in der Nähe der Stadt Beersheba, das von mehreren „illegalisierten“ beduinischen Siedlungen umgeben ist. 1996 gründete sich hier die Initiative LAKIA, die sich für Empowerment und Bildung von Mädchen und Frauen einsetzt. TERRE DE FEMMES unterstützt die Organisation seit 2003.

Beduinenfrauen beim Sticken. Foto: © LakiaBeduinenfrauen beim Sticken. Foto: © LakiaNeben dem mobilen Bücherbus setzt LAKIA mit weiteren Bildungsangeboten für Mädchen und Frauen Akzente. Dazu gehören Englischkurse, Camps in den Sommerferien sowie Diskussionsrunden für junge Beduinenfrauen zum Thema Frauenrechte. Außerdem baut die Organisation im Rahmen des Projekts "Desert Embroidery" einkommensschaffende Maßnahmen auf. Die Produktion und der Verkauf von traditionellen beduinischen Stickerei-Waren eröffnen den Frauen alternative Einkommensquellen und Wege in die finanzielle Unabhängigkeit.

Werden auch Sie aktiv und helfen Sie durch Ihre Spenden für den Bücherbus mit, dass diese Kinder und jungen Frauen weiterhin Zugang zu Wissen und Information haben!