Archiv: Meldungen weibliche Genitalverstümmelung

Video “Amina” – CHANGE Plus Aufklärungsvideo

Im Rahmen des Projekts CHANGE Plus, das von TERRE DES FEMMES koordiniert und von der Europäischen Union ko-finanziert wird, haben die Hamburger MultiplikatorInnen (CHANGE Agents und CHANGE Champions) gemeinsam mit der Partnerorganisation Stiftung Hilfe mit Plan in Hamburg einen 13-minütigen Aufklärungsfilm zur Situation Betroffener von FGM in Deutschland gedreht und produziert.

Dabei haben die MultiplikatorInnen das Konzept erstellt, das Drehbuch geschrieben und selbst mitgespielt.

3. Partnermeeting im Rahmen des CHANGE Plus Projekts in London

Am 24. Februar 2017 haben sich die Partner des CHANGE Plus Projekts, das von TERRE DES FEMMES koordiniert und von der Europäischen Union ko-finanziert wird, in London getroffen. Gastgeber war die Coventry University. Die TDF-Projektkoordinatorinnen Charlotte Weil und Linda Ederberg haben sich mit den europäischen Partnerorganisationen – AIDOS, APF, Coventry University, End FGM, Equipop, FSAN und Plan Stiftung – über die Projektaktivitäten der letzten sechs Monate ausgetauscht und anstehende Veranstaltungen und Aufgaben innerhalb des Projekts diskutiert.

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TERRE DES FEMMES fordert Einhaltung der Asylrichtlinien zu FGM in Deutschland

Weibliche Genitalverstümmelung ist bekanntermaßen ein Tabuthema, und das über verschiedene Kulturen hinweg: viele betroffene Frauen sind in dem Bewusstsein aufgewachsen, ihre Sexualität sei grundsätzlich nicht der Rede wert und am Genital verstümmelt worden zu sein, sei normal und notwendig. Menschen aus dem europäischen Raum aber wissen oft nichts über die Praktik oder scheuen sich – sei es aus Scham, falsch verstandener Toleranz oder aufgrund kultureller Barrieren – das Thema überhaupt anzusprechen. So ist es doppelt schwer für genitalverstümmelte Frauen und Mädchen, in Deutschland Asyl zu bekommen, obwohl jede genitalverstümmelte Frau seit 2013 darauf ein Anrecht hat. Damals ist das Common European Asylum System (CEAS) erweitert worden, eine Rechtsverordnung, die geschaffen wurde, um eine einheitliche Asylrechtsprechung innerhalb der EU zu gewährleisten. Seitdem ist drohende oder bereits stattgefundene weibliche Genitalverstümmelung ein Grund für die Gewährung von Asyl in Deutschland (AufenthG § 60 –Verbot der Abschiebung) und allen EU-Mitgliedsstaaten. Dieser Neuerung im Asylrecht ging die Istanbuler Konvention, ein Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, von 2011 voraus.

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TERRE DES FEMMES organisiert Fachkonferenz im Bundesfamilienministerium: Weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland überwinden

Foto: © TERRE DES FEMMESFoto: © TERRE DES FEMMESAm 06.02.2017 lud TERRE DES FEMMES zum Anlass des internationalen „Null-Toleranz-Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung“ mehr als hundert ExpertInnen, darunter Fachpersonen aus den Berufsfeldern Medizin, Beratung, Justiz, Asyl und Kinderschutz zu einer Fachkonferenz in das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Berlin ein. Die Konferenz wurde von der renommierten Journalistin und TDF-Botschafterin Shelly Kupferberg moderiert. Staatssekretär Herr Dr. Kleindiek eröffnete die Fachkonferenz und präsentierte einige Zahlen aus der vom BMFSFJ beauftragten empirischen Studie zur weiblichen Genitalverstümmelung in Deutschland. Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle begrüßte die TeilnehmerInnen und führte in das Thema „Weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland überwinden ein“ und stellte die Aktivitäten von TERRE DES FEMMES vor.

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„Wir schützen unsere Töchter“ ­– Aufklärungsbroschüre für praktizierende Communities

Titelblatt der deutschen Ausgabe der Präventionsbroschüre Die von TERRE DES FEMMES verfasste 8-seitige Präventionsbroschüre „Wir schützen unsere Töchter“, stellt kurze und präzise Informationen über weibliche Genitalverstümmelung bereit und richtet sich explizit an Menschen aus praktizierenden Communities. Die Broschüre ist nun auch auf Tigrinya und somit in mittlerweile sieben verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Somali, Swahili, Tigrinya) erhältlich. Tigrinya wird vor allem in Eritrea gesprochen – ein Land, in dem die Prävalenzrate bei 89 % liegt.

Die Broschüre „Wir schützen unsere Töchter“ beinhaltet neben einer Definition der Praktik weibliche Genitalverstümmelung auch Informationen über Verbreitungsgebiet und Begründungsmuster. Besonders hervorgehoben werden die weitreichenden Folgen für Betroffene. Zudem wird unmissverständlich klargestellt, dass es sich bei weiblicher Genitalverstümmelung um eine schwere Menschenrechtsverletzung und eine Form von Kindesmissbrauch handelt, die in Deutschland strafrechtlich geahndet werden kann.

Die Broschüre ist in klarer, für alle verständliche Sprache gehalten. Sie richtet sich in erster Linie an in Deutschland lebende MigrantInnen aus praktizierenden Communities. Durch Aufklärung sollen gefährdete Mädchen geschützt werden.

„Wir schützen unsere Töchter“ kann im Onlineshop von TERRE DES FEMMES bestellt werden.

Das unschuldige Krokodil – Bintou Bojangs Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung

Bintou Bojang mit senegalesischen Maedchen. Foto: © Bintou BojangBintou Bojang mit senegalesischen Maedchen.
Foto: © Bintou Bojang
Damals, in Gambia, machten ihre Verwandten der elfjährigen Bintou Bojang ein großes Versprechen: sie werde bald die Ehre haben, ein Krokodil töten zu dürfen. Danach solle es ein großes Fest mit vielen Früchten, Eiern, Milch und anderen Leckereien geben, um ihre mutige Tat zu feiern. Stattdessen wurde sie genitalverstümmelt.

Auf dem Weg zur Hütte, in der die Verstümmelung stattfinden sollte, begegnete sie weinenden, schreienden und blutenden Mädchen, die ihr entgegenkamen. Als Bintou ihre Großmutter ängstlich nach dem Grund dafür fragte, behauptete diese, sie seien blutig von den Krokodilen, die sie getötet hätten.

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Gelungene Büchertischaktion zum Thema weibliche Genitalverstümmelung

Die TDF Hochschulgruppe Göttingen nahm gemeinsam mit der Buchhandlung Hugendubel an der Büchertischaktion 2017 teil. Foto: © TERRE DES FEMMESDie TDF Hochschulgruppe Göttingen nahm gemeinsam mit der Buchhandlung Hugendubel an der Büchertischaktion 2017 teil. Foto: © TERRE DES FEMMESAm 06. Februar 2017 war es wieder soweit: Die alljährliche Büchertischaktion anlässlich zum Internationalen Tag „Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“ fand in vielen Städten in ganz Deutschland statt. Ziel der Büchertischaktion ist es, die Öffentlichkeit für weibliche Genitalverstümmelung zu sensibilisieren, aktuelle Entwicklungen im Vorgehen gegen diese schwere Menschenrechtsverletzung aufzuzeigen und Interessierte zum Engagement aufzurufen. Die Verbreitung von fundiertem Wissen über diese Praktik ist ein elementarer Schritt auf dem Weg zur Überwindung von weiblicher Genitalverstümmelung.

Dafür erstellt TERRE DES FEMMES jedes Jahr eine Bücherliste mit Romanen und Sachbüchern zu Thema weibliche Genitalverstümmelung. Diese Bücherlisten werden von TDF Mitfrauen, Ehrenamtlichen und Interessierten an Buchhandlungen herangetragen, mit der Bitte, der Thematik eine Präsentationsfläche zu widmen. TERRE DES FEMMES stellt Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen für diese Präsentationsflächen zur Verfügung.

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Wissensplattform zu weiblicher Genitalverstümmelung für Berufsgruppen geht online!

Anlässlich des „Null-Toleranz-Tages“ gegen weibliche Genitalverstümmelung am 06.02.2017 lädt TERRE DES FEMMES zusammen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zu einer Fachkonferenz ein, bei der unter anderem die webbasierte Plattform für Fachpersonal präsentiert werden soll. Auf der Konferenz werden außerdem AktivistInnen und Community-VertreterInnen zu Wort kommen und von der aktuellen Situation und Bedürfnissen der Communities berichten. In Kleingruppen werden KonferenzteilnehmerInnen über aktuelle Themen diskutieren.

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Aktuelle Projekte des Referates Weibliche Genitalverstümmelung

TeilnehmerInnen einer Trainingseinheit der CHANGE Agents. Foto: © TERRE DES FEMMESTeilnehmerInnen einer Trainingseinheit der CHANGE Agents. Foto: © TERRE DES FEMMESEs ist zur Zeit viel los im Referat Weibliche Genitalverstümmelung: das EU-geförderte CHANGE Plus-Projekt geht in die nächste Phase, in der die sogenannten CHANGE Agents, die MultiplikatorInnen, nach der Trainingsphase nun in ihren jeweiligen afrikanischen Communities selbst Aufklärungsarbeit gegen Genitalverstümmelung betreiben. Das erste dieser Treffen hat bereits stattgefunden; am 11. Januar 2017 hatte Aktivistin und CHANGE Agent Fadhumo Musa Afrah etwa 15 Frauen aus Somalia in die Räume des Sharehaus Refugio eingeladen, um mit ihnen über die Praktik zu sprechen und aufzuklären.

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Vortrag über weibliche Genitalverstümmelung von TDF-Mitfrau Erika Korn an der Volkshochschule Villingen Schwenningen

TDF Mitfrau Erika Korn hält einen Vortrag über FGM an der VHS Villingen Schwenningen. Foto: © Sandra Müller, TDF-Städtegruppe KonstanzTDF Mitfrau Erika Korn hält einen Vortrag über FGM an der VHS Villingen Schwenningen.
Foto: © Sandra Müller, TDF-Städtegruppe Konstanz
Um weibliche Genitalverstümmelung effektiv zu bekämpfen, ist es besonders wichtig, dass das Thema ein großes Maß an Aufmerksamkeit erhält. Die Aufklärung der Öffentlichkeit ist daher eine der Hauptaufgaben von TERRE DES FEMMES. Am 17. Januar 2017 hielt Erika Korn, TDF-Mitfrau und Mitglied der Arbeitsgruppe weibliche Genitalverstümmelung einen Vortrag an der Volkshochschule Villingen Schwenningen, um die Öffentlichkeit zum Thema FGM aufzuklären und zu sensibilisieren.

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Erste Community-Aktivität im CHANGE Plus Projekt

CHANGE Plus 1st Community Activity 2017. Foto: © TERRE DES FEMMESCHANGE Plus 1st Community Activity 2017. Foto: © TERRE DES FEMMESDas CHANGE Plus Projekt geht in die nächste Runde: Am Sonntag, den 22. Januar 2017 führte CHANGE Agent Fadhumo Musa Afrah in den Räumlichkeiten des Sharehaus Refugio die erste von insgesamt drei Aktivitäten in ihrer Community durch. In diesen sensibilisiert sie zum Thema weibliche Genitalverstümmelung_FGM. Zur ersten Veranstaltung waren ausschließlich Frauen aus der somalischen Community eingeladen. Die Frauen kamen größtenteils aus Berlin und Brandenburg. Etwa 15-20 Frauen waren anwesend und motiviert, über FGM und mögliche Präventionsmaßnahmen zu sprechen.

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FGM-Fortbildung von TDF-Referentin Dr. Idah Nabateregga in Oranienburg

Die Fortbildung über weibliche Genitalverstümmelung stieß in Oranienburg auf großes Interesse. Foto: © TERRE DES FEMMESDie Fortbildung über weibliche Genitalverstümmelung stieß in Oranienburg auf großes Interesse. Foto: © TERRE DES FEMMESAm 19. Januar 2017 gab die TDF-Referentin für weibliche Genitalverstümmelung, Dr. Idah Nabateregga, eine Fortbildung für Berufsgruppen, die häufig mit von FGM bedrohten und betroffenen Mädchen und Frauen in Kontakt treten. Die Fortbildung wurde vom Fachberatungsdienst für Zuwanderung, Integration und Toleranz (FaZIT) organisiert und fand in Oranienburg statt. Ziel dieser Fortbildungen ist es, unterschiedliche Berufsgruppen ausführlich über FGM und die daraus resultierenden Folgen zu informieren.

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Erstes Austauschtreffen im CHANGE Plus Projekt – Presseschulung mit Marion Brucker

v.l.n.r.: Marion Brucker, Sophie Burke, Evariste Franz Kapnang Tchapchet, Tiranke Diallo, Fatuma Musa, Charlotte Weil. Nicht im Bild: Dr. Idah Nabateregga, Mai Ali, Colette Tchoumbou, Isatou Barry. Foto: © TERRE DES FEMMESv.l.n.r.: Marion Brucker, Sophie Burke, Evariste Franz Kapnang Tchapchet, Tiranke Diallo, Fatuma Musa, Charlotte Weil.
Nicht im Bild: Dr. Idah Nabateregga, Mai Ali, Colette Tchoumbou, Isatou Barry. Foto: © TERRE DES FEMMES
Am 11. Januar 2017 fand im Rahmen des CHANGE Plus Projektes das erste Austauschtreffen der CHANGE Agents statt. Die erste Phase des Projektes, in welcher die CHANGE Agents für die Aufklärungsarbeit in ihren Communities trainiert werden, ist im Dezember 2016 zu Ende gegangen und das Projekt geht in die nächste Runde. In den nächsten Monaten wird jeder der CHANGE Agents drei Aktivitäten mit ihrer oder seiner jeweiligen Community durchführen, um diese zu unterschiedlichen Dimensionen von weiblicher Genitalverstümmelung aufzuklären. Begleitet werden diese Aktivitäten mit zehn Austauschtreffen, in denen die CHANGE Agents einander von ihren Erfahrungen berichten und so von einander lernen können, aber auch von TERRE DES FEMMES weiterhin betreut werden. Für das erste Austauschtreffen am 11. Januar war eine Presseschulung mit Medienexpertin und TDF Presse- und Öffentlichkeitsreferentin Marion Brucker geplant. Marion gab den CHANGE Agents wertvolle Tipps für den Umgang mit der Presse und die Präsentation ihrer Aktivitäten.

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Weibliche Genitalverstümmelung unter weißen ChristInnen in den USA

Die 72-jährige US-amerikanische Künstlerin Renee Bergstrom hat vor kurzem im britischen The Guardian ihren Leidensweg als Betroffene von weiblicher Genitalverstümmelung in einem mutigen und sehr persönlichen Artikel mit der Öffentlichkeit geteilt, um zur Aufklärung des Themas beizutragen.

Denn entgegen aller Vorurteile ist Bergstrom eine weiße Christin aus Amerikas ländlichem Mittelwesten. Dem Guardian hat sie ihre Geschichte erzählt. 1947 wurde ihre Klitoris von einem Arzt entfernt. In einem christlichen Krankenhaus, welches solche Eingriffe an Mädchen vollzog, um sie vom Masturbieren zu “heilen”. Sie war zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt. Renee Bergstrom kann sich an furchtbare Schmerzen erinnern und an das Gefühl, betrogen worden zu sein. Ihr wurde verboten, über den Eingriff zu sprechen. Mit dem Eintritt in die Pubertät fing sie dann aber an, sich Fragen zu stellen. Was fehlte ihr genau? Wie fühlte es sich an, “komplett” zu sein? Sie konnte mit niemandem über diese Fragen sprechen.

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Fortbildungsreihe „Weibliche Genitalverstümmelung: Folgen für die betroffenen Mädchen und Frauen – medizinische und psychosoziale Hilfsarbeit“ für verschiedene Berufsgruppen

FaZIT Fortbildung 2016. Foto: © TERRE DES FEMMESFaZIT Fortbildung 2016. Foto: © TERRE DES FEMMESVom 06. bis 08. Dezember 2016 hat TDF-Referentin Dr. Idah Nabateregga die von FaZIT (Fachberatungsdienst Zuwanderung, Integration und Toleranz im Land Brandenburg) veranstaltete Fortbildungsreihe „Weibliche Genitalverstümmelung: Folgen für die betroffenen Mädchen und Frauen – medizinische und psychosoziale Hilfsarbeit“ als Expertin auf dem Gebiet unterstützt.

Die Fortbildung richtete sich an Berufsgruppen, die mit betroffenen Mädchen und Frauen in Kontakt kommen und mit den psychischen und physischen Folgen von weiblicher Genitalverstümmelung nicht vertraut sind. Betroffene Mädchen und Frauen leiden unter den Folgen der Genitalverstümmelung für den Rest ihres Lebens. Häufig kommt es nach einer Verstümmelung zu Entzündungen im Genitalbereich, Inkontinenz, Fisteln und anderen schwerwiegenden Problemen, die für Betroffene in überwältigendem Schamgefühl und gesellschaftlicher Isolation münden können.

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