CHANGE Agents und CHANGE Trainers beim Kick-Off des Projekts in der Bundesgeschäftsstelle. Foto: © TERRE DES FEMMES.Es ist Montagabend, der 17.12.2018, auch wenn der graue und kalte Tag in Berlin nichts Außergewöhnliches verspricht, war es für TERRE DES FEMMES ein entscheidender Moment in dem EU-geförderten Projekt Let´s CHANGE: An diesem Montag trafen sich die zukünftigen Berliner CHANGE Agents sowie die ehemaligen Agents, zukünftig TrainerInnen und MentorInnen, aus afrikanischen, asiatischen Diaspora-Communities und des Mittleren Ostens.
Nach einer Vorstellungsrunde wurde deutlich: Die Vielfalt an Erfahrungen, Motivationen und Regionen ist gewachsen. Viele der Anwesenden sind langjährige AktivistInnen im Kampf gegen FGM sowohl in ihrem Herkunftsland, als auch in Deutschland. Aber auch einige Neuankömmlinge wurden begrüßt. So haben sich ein junger Mann aus Guinea und eine Frau aus Äthiopien als neue CHANGE Agents angeschlossen, um mehr über das Thema FGM zu lernen und sich für eine Abschaffung der schädigenden Praktik einzusetzen. Gemeinsame Strategien zur Aufklärung und dem Bewusstmachen von FGM als schwere Menschenrechtsverletzung und nicht, wie in vielen Gemeinschaften/Gemeinden angenommen, als „natürlicher Teil“ des Frauseins, sind das übergreifende Ziel. Dabei wurde in der am Montag entstandenen Diskussion deutlich, dass lokale Kontexte, Deutungsschemata und soziale Herkunft immer mitgedacht werden müssen: Hängt FGM mit dem Bildungsstand der praktizierenden Familien zusammen? Eine engagierte Frau aus dem Oman berichtet von ihren Erfahrungen mit Überlebenden von FGM in Familien mit hohem Bildungsstand. Ist Bildung also keine Lösung im Kampf gegen FGM? Obwohl die Meinung unter den Anwesenden an diesem Punkt auseinandergehen, stimmen die CHANGE Agents und TrainerInnen darin überein, dass FGM mit anderen schädigenden Praktiken, wie bspw. Zwangsheirat verflochten sei. Trotz einiger offener Fragen war die Motivation für das gemeinsame Ziel, der Respekt für das Engagement der/des Anderen sowie die positive Stimmung aller Teilnehmenden deutlich spürbar. Auf ein neues CHANGE-Projekt!