Mein Name ist Muhammed Lamin Jadama, ich bin 40 Jahre alt, lebe seit 2011 in Berlin und arbeite als Filmemacher und Fotograf. Ich wurde in SeneGambia, dem heutigen Gambia, geboren. In Gambia ist Armut einer der Gründe für weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation - FGM/C) und Kinder-, Früh- und Zwangsverheiratung (Child, Early and Forced Marriage - CEFM). Eltern möchten, dass ihre Töchter so früh wie möglich heiraten, weil sie glauben, dass sie sonst zu früh mit Männern in Kontakt treten oder sexuell aktiv sein würden. Die Eltern befürchten außerdem, dass ihre Töchter schwanger werden könnten. Das würde von Armut betroffene Familien zusätzlich finanziell belasten und aus ihrer Sicht die Familienehre beeinträchtigen.
Ich habe seit 2016 Erfahrungen mit Sensibilisierungsaktivitäten gesammelt, u.a. durch die Unterstützung drogenabhängiger Menschen aus dem Sub-Saharischen Afrika im Görlitzer Park hier in Berlin. Derzeit arbeite ich bei Fixpunkt e.V. bei einem Projekt namens „Görli Alternative“ als Übersetzer und Kulturvermittler. Ich habe ein starkes Interesse an Frauenrechten und Emanzipation. In der Region, in der ich geboren wurde, sind Frauen und vor allem junge Mädchen Armut, Arbeitslosigkeit, Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Vertreibung ausgesetzt. Sie riskieren oft, Opfer sexueller Gewalt und sozialer Ausgrenzung zu werden.
Ich hoffe, dass ich mich im Rahmen des Projekts selbst intensiv reflektieren kann und ich dadurch noch mehr über meine Sichtweise auf Männlichkeit und Geschlechterrollen lernen werde. Ich möchte nicht nur die migrantischen Communitys hier in Berlin für das Thema sensibilisieren, sondern auch die Menschen in der Region, in der ich geboren und aufgewachsen bin.