Dokumentationsstelle

Frauenrechte sind Menschenrechte!

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren" verkündeten die Vereinten Nationen 1948 in Artikel 1 der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. Unabhängig von ihrer geschlechtlichen Zuordnung gesteht die Resolution allen Menschen, die gleichen, unveräußerlichen und unteilbaren Rechte zu.

Aber auch 75 Jahre nach ihrer Veröffentlichung sehen sich Frauen und Mädchen noch immer mit patriarchalen Strukturen und Wertvorstellungen konfrontiert.

Frauenrechtsverletzungen sind noch immer Alltag

  • 2004 gab jede vierte Frau in Deutschland an, häusliche oder sexualisierte Gewalt erlebt zu haben.[1]
  • Erhebungen des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) ergaben, dass 2020 440 Frauen in 10 Ländern der EU von ihren Partnern getötet wurden.[2]
  • Mehr als 200 Millionen Frauen sind nach Schätzungen von Unicef weltweit von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen.[3]
  • MenschenhändlerInnen nutzen skrupellos die Ausweglosigkeit von Frauen und Mädchen aus, um sie sexuell auszubeuten.[4]
  • 15 Millionen Töchter werden von ihren Familien jährlich noch vor ihrem 18. Geburtstag in ungewollte Ehen gedrängt.[5]
    Mit fatalen Folgen für die Zukunft der Braut:
  • Die frühe Eheschließung beendet meistens auch ihre schulische Bildung und damit eine Berufsausbildung und den Weg zur Selbstständigkeit; die allzu frühen Schwangerschaften gefährden ihre körperliche Unversehrtheit.
  • Da Frauen in vielen Ländern das Recht auf körperliche Selbstbestimmung verweigert wird, kommt es jährlich zu 111 Millionen unbeabsichtigten Schwangerschaften, 35 Millionen Schwangerschaften müssen oft illegal, mit lebensbedrohlichen Folgen durchgeführt werden.[6]

Frauengeschichte – Frauenrechte wären ohne mutige Streiterinnen auch heute noch eine Utopie

Obwohl ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben für viele Mädchen und Frauen noch längst keine Selbstverständlichkeit ist, regt sich rund um den Globus immer häufiger Widerstand: Immer mehr Frauen wagen es, für die Einhaltung ihrer Rechte einzutreten. So treffen sich seit zehn Frauen auf der ganzen Welt am 14. Februar, dem Aktionstag One Billion Rising, um tanzend gegen Gewalt zu protestieren. Frauen gehen in Deutschland, Afghanistan, in der Türkei, in Mexiko, in den USA oder in Indien auf die Straße, um Femizide, „Ehren“-Morde oder sexualisierte Gewalt anzuprangern; um das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche einzuklagen oder gleiche Löhne zu fordern.

Dass Frauen zunehmend ein Bewusstsein für ihre Rechte haben und diese auch laut einklagen können und wollen, haben wir mutigen Vorkämpferinnen zu verdanken. Sie haben sich aufopfernd für das Frauenwahlrecht, für die Gleichberechtigung aller Menschen eingesetzt. Das Digitale Deutsche Frauenarchiv - an dem die TDF-Dokumentationsstelle beteiligt ist - stellt die Akteurinnen der Frauenbwegung in ihrem Facettenreichtum lebendig vor.

Welche Rechte stehen Frauen international zu?

Seit der Verkündung der Menschenrechtserklärung wurde viele Vereinbarungen auf den Weg gebracht, die Frauen Gleichberechtigung und Gewaltschutz zusprechen. Um welche Dokumente handelt es sich? Was beinhalten sie konkret? Lesen Sie dazu unseren fundierten Beitrag International garantierte Frauenrechten .

Internationale Frauentage

Schließlich wollen wir die zwei wichtigsten „Feiertage“ für Frauen nicht außenvor lassen: der Internationale Frauentag, der jährlich am 8. März begangen wird und der Tag NEIN zu Gewalt an Frauen“, den die Vereinten Nationen für den 25. November ausgerufen haben.

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