GLEICHBERECHTIGT, SELBSTBESTIMMT UND FREI!
Wofür steht TERRE DES FEMMES?
TDF setzt sich ein für Menschenrechte von Mädchen und Frauen – weltweit.
Wir machen uns stark gegen alle Menschenrechtsverletzungen, die Mädchen und Frauen weltweit allein deshalb erdulden müssen, weil sie weiblich sind. Wir folgen in unserem Engagement unserem Feministischen Leitbild: die Geschlechter sind einander ebenbürtig – ohne Wenn und Aber. Festzementierte Positionen für Frauen in Familie und Gesellschaft lehnen wir ab, unabhängig davon, ob sie religiös, kulturell, als Tradition oder als natürliche Bestimmung definiert werden.
Daraus folgt: TERRE DES FEMMES lehnt sexistische, rassistische, rechtsextreme und -populistische, islamistische und andere religiöse fundamentalistische Ideologien ab, die zur Begründung für Gewalt gegen Frauen und als Instrument ihrer Unterdrückung herangezogen werden.
Menschen sind vielfältig. Kulturen und Traditionen ändern sich – auch in Deutschland. Ein Weltbild, das sich gegen „Überfremdung“ und gegen Menschen anderer Kulturen abschottet, ist in einer globalisierten Welt realitätsfremd, rückwärtsgewandt und unmenschlich.
Unsere Weltoffenheit hat allerdings dort ihre Grenzen, wo Mädchen und Frauen als zweitrangig gelten, wo sie diskriminiert, unterdrückt und ihre Menschenrechte verletzt werden.
Ein rückwärtsgewandtes Familien- und Frauenbild kommt nicht erst durch die Migrationsbewegung aus streng patriarchalen Gesellschaften in unser Land. Es hat auch in Deutschland Tradition und wird auch hier von politischen Parteien und religiösen Gruppierungen vertreten.
Wenn sich z.B. die AfD zur „traditionellen Familie als Leitbild der Gesellschaft“ bekennt, dann richtet sie sich damit gegen eine gleichberechtigte Erziehungs- und Erwerbsarbeit von Frauen und Männern und gegen vielfältige Familienformen (alleinerziehend, Patchwork, Regenbogenfamilien u.a). Frauen sollen „Vollzeitmütter“ sein; „mittels einer aktivierenden Familienpolitik soll eine höhere Geburtenrate der einheimischen Bevölkerung als Mittel und langfristig einzig tragfähige Lösung erreicht werden“ – gegen „Masseneinwanderung“ und „demographische Fehlentwicklungen“ (aus dem Grundsatzprogramm). Die AfD ist gegen die „Bevorzugung von Mädchen und Frauen“ und steht damit im Gegensatz zu unserem Bestreben nach Gleichberechtigung. Sie „ist für die Abschaffung der Stellen für Gleichstellungsbeauftragte, da dadurch Männer und Jungen benachteiligt werden.“ (Leitantrag zum Parteitag 2016)
Haltungen und Aktivitäten von antifeministischen und (rechts-)extremistischen Parteien und Bewegungen, die systematisch Menschen diskriminieren, soziale Gruppen gegeneinander aufhetzen, gegen Menschen auf der Flucht polemisieren und sie angreifen, rassistische Ressentiments schüren, widersprechen unserem humanistischen und feministischen Verständnis grundlegend.
Menschenrechte gelten ohne Einschränkungen.
TERRE DES FEMMES ist politisch unabhängig, strikt säkular und bezieht entschieden Position für die Rechte von Mädchen und Frauen.
Gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei – dieses Ziel will TERRE DES FEMMES für Mädchen und Frauen in aller Welt erreichbar machen. Weil TERRE DES FEMMES für das Streben nach einem Leben ohne geschlechtsbasierte Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung steht, sehen wir für einen Dialog mit der AfD und anderen antifeministischen und/oder extremistischen Organisationen keine Basis.
Verabschiedet von den Vorstandsfrauen Prof. Dr. Godula Kosack (Vorsitzende), Inge Bell (Stellvertretende Vorsitzende), Christa Stolle (Geschäftsführender Vorstand), Dr. Necla Kelek und Dr. Hania Luczak.
Berlin, den 05. Juli 2017
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