Erfolge des Projekts

Das Projektbüro von Bangr Nooma, welches mit Hilfe von TERRE DES FEMMES aufgebaut wurde, besteht seit 2005. Es ist eine wichtige Anlaufstelle für Mädchen und Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Dort finden Mädchen, die vor einer drohenden Genitalverstümmelung fliehen, Beratung und Schutz. Für Frauen, die als Folge weiblicher Genitalverstümmelung unter massiven gesundheitlichen Problemen leiden, ermöglicht Bangr Nooma mit Unterstützung des Arztes Prof. Akotionga ca. 15-20 mal im Jahr Operationen für notleidende Mädchen und Frauen. In dieser Situation ist die Arbeit der Organisation unerlässlich und nicht mehr wegzudenken. Leider nimmt auch die Zahl der Binnenvertriebenen zu, da diese vor dem Terror zu Hause flüchten müssen. Auch diese Mädchen und Frauen sind auf Hilfe angewiesen.
Im Projektgebäude von ABN werden die Animatricen und Animateure regelmäßig fortgebildet. So bleiben sie in der Lage, die Menschen auf den Dörfern über Jahre hinweg immer wieder zu besuchen und nachhaltig dafür zu sorgen, dass nicht wieder heimlich Mädchen beschnitten werden. Einen wichtigen Beitrag hierzu leisten die ehemaligen Beschneiderinnen, die sich mit Hilfe von Kleinkrediten durch Bangr Nooma eine neue Existenz aufbauen konnten und sich danach in die Arbeit von ABN einbringen.
Bangr Nooma konnte mit Hilfe der kontinuierlichen Unterstützung durch TERRE DES FEMMES ein Umdenken bei vielen Menschen bewirken.
- FGM ist kein Tabuthema mehr, die Gesellschaft ist allgemein aufgeklärter und informierter über die Folgen von FGM.
- Insgesamt erreichte die Organisation bislang über eine Millionen Menschen in Burkina Faso. Seit der Gründung von ABN konnten nachweislich unzählige Mädchen vor Genitalverstümmelung bewahrt werden.
- In mehr als 1000 Dörfern gibt es Komitees gegen die Praktik von FGM.
- Etwa 400 Beschneiderinnen und ihre Assistentinnen sowie Frauengruppierungen haben Kleinkredite bekommen, die Mehrzahl davon hat sich eine neue Existenz aufgebaut. Rund 180 von ihnen sind nun gemeinsam mit ABN aktiv im Kampf gegen FGM.
- Im Gewaltschutzzentrum CAECF finden monatlich ca. 10-25 Mädchen und Frauen Notunterkunft, rechtliche Beratung und psychologische Hilfe. Zunehmend werden auch Binnengeflüchtete unterstützt, die vor dem Terror zu Hause flüchten.
- Durch Aufklärungsarbeit im schulischen Milieu konnten bereits mehr als 140 Schulkomitees eingerichtet werden, die sich für das Thema Gewaltschutz für Mädchen an ihrer Schule engagieren.
- In über 35 Radiosendungen wurde das Thema Gewalt gegen Frauen durch die CAECF-Mitarbeiterinnen unter spezifischen Aspekten auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Die Radiosendungen erreichen mehr als 90 Prozent der Bevölkerung.
- Darüber hinaus betreibt ABN durch öffentliche Informationsveranstaltungen und Hausbesuche Aufklärungsarbeit zu FGM und anderen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt. Allein im ersten Halbjahr 2022 konnten so 1.245 Menschen erreicht werden.
- Immer mehr Dorfchefs, traditionelle und religiöse Führer sowie die Bevölkerung selbst stehen überzeugt zu einem „Nein zu FGM“.
- Durch gezielte Lobbyarbeit von burkinischen Frauenorganisationen (u.a. ABN) und in Kooperation mit dem Frauenministerium ist es im September 2015 erstmalig zur Verabschiedung eines Gewaltschutzgesetzes für Mädchen und Frauen gekommen. Ein Meilenstein für die Frauenrechte in Burkina Faso!
- In der Region, in der ABN aktiv ist (Ouagadougou, Saaba und umliegende Dörfer), sind 36 Prozent aller Frauen von FGM betroffen. Über 90 Prozent der Menschen in dieser Region wissen über die Folgen von FGM Bescheid. Im Vergleich: In Burkina Faso sind insgesamt 76 Prozent der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren betroffen. Die Aufklärungsarbeit wirkt sich somit positiv aus und wirkt nachhaltig.