Projektaktivitäten von APDF

Die "Association pour le Progrès et la Défense des Droits des Femmes" (APDF) ist die einzige Organisation in Mali, die im Bereich Gewaltschutz sowohl Notunterkunft als auch umfassende soziale, medizinische, psychologische und juristische Dienste unter einem Dach anbietet. Mit ihren ca. 30.000 Mitgliedern, die teilweise durch Regionalbüros in den acht Regionen Malis vertreten sind, ist sie Frauenrechtsorganisation und Frauenbewegung zugleich.

Die wesentlichen Ziele von APDF sind:

  • Die fundamentalen Rechte von Mädchen und Frauen zu fördern, zu schützen und zu verteidigen.
  • Frauen über ihre Rechte zu informieren.
  • Gegen alle Formen geschlechtsspezifischer Gewalt einschließlich schädlicher Praktiken und Traditionen zu kämpfen.
  • Auf ein Ende der weiblichen Genitalverstümmelung hinzuarbeiten.
  • Alle Formen der Diskriminierung von Frauen zu bekämpfen.
  • Dafür zu kämpfen, dass Frauen in Entscheidungsgremien auf allen Ebenen und in allen Bereichen eingebunden werden.
  • Die soziale Rolle und ökonomische Teilhabe der malischen Frau zu stärken.
  • Frauen durch Ausbildungen in ihrem Bestreben nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit zu unterstützen.
  • Die korrekte Einhaltung der regionalen und nationalen Rechtstexte und Abkommen gegen Diskriminierung zu überwachen.
Eine Frau bedruckt einen Stoff während eines Kurses von APDF.
Eine Frau bedruckt einen Stoff während eines Kurses von APDF. © TDF

Schutz, Beratung und Empowerment

Entsprechend dieser Zielsetzungen betreibt APDF Frauenschutzhäuser in Bamako, Mopti und Gao. Dort finden von Gewalt und Diskriminierung betroffene Mädchen und Frauen ganzheitliche Hilfs- und Unterstützungsangebote. Damit die Frauen sich ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen können, werden ihnen Schulungen zu einkommensschaffenden Aktivitäten angeboten, wie z.B. Stofffärben, Schneidern, traditionelle Henna-Tätowierung, Herstellung von Seifen und Verarbeitung von lokalen Anbauprodukten zu getrockneten Tomaten, Kräutern oder Zwiebeln etc.). Nach den Kursen bekommen die Frauen die benötigten Materialien und Werkzeuge mit nach Hause und können sich so in ihren Dörfern mit Produktion und kleinen Verkaufsständen ein eigenes Einkommen erwirtschaften. Darüber hinaus geben sie ihre neu erlernten Fähigkeiten an andere Dorfbewohnerinnen weiter, wodurch sich der Erfolg der Schulungen vervielfacht.

Die MitarbeiterInnen von APDF sind beteiligt, wenn neue Gesetzestexte beraten werden, sie sensibilisieren Sicherheitspersonal von Polizei, Gendarmerie und Armee. Außerdem führen sie Aufklärungskampagnen, z.B.  gegen FGM, durch. APDF besitzt eine eigene Bibliothek, in der alle Veröffentlichungen zum Thema Frauenrechte dokumentiert werden.

Ein zentrales Projekt der Kooperation APDF-TDF war der Aufbau des neusten Gewaltschutzzentrums in Gao, Nordmali. Der Bedarf einer kompetenten Beratungsstelle im Norden Malis war immens, denn der Großteil der bei APDF Zuflucht suchenden Frauen kommt aus dem Norden des Landes. Im Rahmen des TDF-Projektbesuchs 2017 wurden die notwendigen Vorbereitungen und Voraussetzungen geschaffen. Im Januar 2018 wurde die Baugenehmigung erteilt und im Februar 2018 der Bauvertrag unterzeichnet. Im Dezember 2018 konnte der Bau erfolgreich abgeschlossen werden. Seit der Eröffnung 2019 erhalten gewaltbetroffene Frauen nun auch in Gao unmittelbaren Schutz und umfassende Unterstützung. Das Frauenschutzhaus bietet 20 Schlafplätze. Wie in Bamako und Mopti wird auch in Gao das ganzheitliche Schutz- und Beratungskonzept verwirklicht.

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