Welche Veranstaltungen können Städtegruppen organisieren?
Regelmäßige Treffen sind das Herz der Städte- und Hochschulgruppen. Aber längst nicht ihre einzige Aktivität.

Eventreihen
Manchen Städtegruppen ist es gelungen, eine Veranstaltungsreihe in ihrer Region zu etablieren. Das ist mit recht viel Arbeit verbunden, wirkt aber auch äußerst belebend durch den Kreis der Stammgäste, der sich nach und nach besser kennen lernt.
- Überlegt euch ein Thema: Gibt es ein gemeinsames Interesse unter allen Frauen der Gruppe? Kennt ihr alle viele feministische Filme? Schreibt ihr gerne und traut euch, eigene Texte vor Publikum zu lesen? Seid ihr künstlerisch begabt und traut euch, anderen solche Fähigkeiten näher zu bringen? Gibt es ein interessantes Museum in eurer Nähe, das zu Führungen unter verschiedenen Themen einlädt? Seid ihr von Teamsport begeistert? Entscheidet, wie oft das Event stattfinden soll!
- Dabei sind die Art der Veranstaltung und euer Zeitbudget entscheidend: Das Niveau einer kreativen Lesebühne leidet eher darunter, wenn man jede Woche um neue Texte bittet, hingegen wird ein Sportkurs, der nur alle drei Monate stattfindet, nicht gut besucht sein. Außerdem sollten mindestens zwei von euch bei jedem der Events zugegen sein, die ggf. das Eintrittsgeld kassieren, eventuell Kleinigkeiten verkaufen und – wenn es passt – kurz über TDF informieren. Gegebenenfalls muss der Veranstaltungsort auch vor jeder Veranstaltung hergerichtet und anschließend gereinigt werden. Plant lieber vorsichtig – Krankheitsausfälle und Urlaubzeiten müssen schließlich auch kompensiert werden!
- Sucht euch einen Veranstaltungsraum: Gute Erreichbarkeit und ein zum Event passendes Stammpublikum sind wünschenswert, eine hohe Miete entspricht einem Veto. Wenn ihr private Räume oder öffentliche Gebäude (Unis, Gemeindehäuser, usw.) nutzen wollt, zieht bitte jemanden zu Rate, der über eventuelle juristische Stolpersteine Bescheid weiß: Wie ihr wisst, sind öffentliche Filmvorführungen nicht nur auf Bohrinseln verboten und Alkoholausschank kann auch sehr teuer werden. Überlegt euch in diesem Rahmen auch, ob ihr einen Verkauf von Erfrischungen, Knabbereien, Büchern u.ä. einrichten wollt, betreuen könnt und wie viel Mindesteintritt ihr verlangen könnt bzw. möchtet. In diesem Prozess hilft es, wenn ihr individuell im eigenen Umfeld nach Orten sucht, Fotos macht, anruft oder die Homepage sichtet, Informationen zu Miete, Angebot, Größe, Sonderregelungen einholt und euch dann beim Gruppentreffen entscheidet.
- Findet ein Publikum: Jetzt habt ihr eine spannende Veranstaltung in einem schönen Raum und ausreichend Planungszeit investiert. Fehlen nur noch Gäste! Schaltet Freianzeigen (siehe „Pressearbeit“) in euren Tageszeitungen, hängt Flyer mit Thema, Art der Veranstaltung, Ort, Zeit und TDF-Logo an für eure Zielgruppe relevanten Orten aus, ladet LokalredakteurInnen zum ersten Termin ein, aktiviert eure Freundeskreise, lasst Freikarten über eure Radiosender verlosen und rührt einfach wild die Werbetrommel!
Vor allem: Lasst euch nicht entmutigen, wenn die ersten Veranstaltungen spärlich besucht sind! Das hat den Vorteil, dass die Anwesenden, denen es gefallen hat, künftig Bekannte mitbringen – und gemeinsame Interessenlage und Spaß an denselben Dingen ist die Grundlage für einen gelungenen Abend!
Demonstrationen
Wenn in eurem Umfeld eine Demonstration stattfindet, die thematisch zu den Zielen und Schwerpunkten von TDF passt, ist es gern gesehen, wenn ihr euch mit Plakaten und unserem Vereinslogo daran beteiligt. Wenn das Motto der Demonstration breit gefächert ist, bietet es sich manchmal an, noch einfache Flugblätter zu erstellen, um die eigene Position und Motivation klar darzustellen.
Falls ihr als Gruppe eine eigene Demonstration durchführen und organisieren wollt, unterschätzt bitte den Aufwand nicht! Ihr müsst bei der Stadtverwaltung die Strecke genehmigen lassen, für Absperrung, Sicherheit und Aufräumen bezahlen, genug Leute motivieren, daran teilzunehmen und das Ganze auch noch medial begleiten. Solltet ihr nicht mehrere Frauen in der Gruppe sein, die viel Erfahrung in der Organisation von Demonstrationen haben, raten wir generell davon ab, sich so viel Arbeit zuzumuten.
Wenn aber eine Demonstration das am besten geeignete Medium für ein bestimmtes Thema ist, sucht euch BündnispartnerInnen: Organisationen, die in eurer Region aktiv sind und sich ebenfalls entsprechend eures Mottos engagieren wollen. So können Aufgaben leichter verteilt und mehr Menschen erreicht werden.
Es kann sinnvoll sein, wenn ihr eure Gruppe bei anderen AktivistInnenverbänden vorstellt und gleich ankündigt, dass ihr für Kooperationen offen seid. So werdet ihr vielleicht in Zukunft als BündnispartnerInnen angefragt und habt einen gewissen Entscheidungsspielraum bei sehr wenig Organisationsaufwand.
Achtet darauf, dass die frauenrechtliche Relevanz bei aller Kommunikation über das gemeinsame Projekt erwähnt wird und setzt mit eurer Auslegung des Demonstrationsthemas durch Plakate und/oder Verkleidung einen besonderen Akzent!
Austellungen
Über die Geschäftsstelle könnt ihr mehre Ausstellungen zu verschiedenen Themen ausleihen. Obwohl diese Ausstellungen inhaltlich fertig sind, müsst ihr euch um Räume für die Ausstellung, Presse und Öffentlichkeitsarbeit etc. kümmern. Ein ambitioniertes Projekt, bei dem alle Frauen der Gruppe mit anpacken sollten. Die Genugtuung, eine der TDF-Ausstellungen in die eigene Stadt geholt und ein super Rahmenprogramm auf die Beine gestellt zu haben, ist allerdings unschlagbar.
Folgende Austellung sind derzeit ausleihbar:
- „Tatmotiv Ehre“
- „Ohne Glanz und Glamour – Frauenhandel und Prostitution im Zeitalter der Globalisierung“
- „Sie versprachen mir ein rauschendes Fest“