Presseeinladung: Anlässlich des 10. Todestages des „Ehren“-Mordopfers Hatun Sürücü am 7. Februar 2015 (04.02.2015)

Anlässlich des 10. Todestages des „Ehren“-Mordopfers Hatun Sürücü am 7. Februar 2015 lädt der Berliner Arbeitskreis (AK) gegen Zwangsverheiratung, bei dem TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. Mitglied ist, zu folgenden Veranstaltungen ein:

 

Veranstaltung „NEIN zu Gewalt im Namen der Ehre" Freitag, 6. Februar 2015, 15.00 Theodor-Heuss-Saal, Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz 1, 10825 Berlin

Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung Samstag, 7. Februar 2015, 12.00 Uhr Oberlandgarten 1 / Ecke Oberlandstraße, 12099 Berlin-Tempelhof

Die Veranstaltungen finden in Zusammenarbeit mit Betroffenen von Gewalt im Namen der Ehre sowie Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, und Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, statt.

TERRE DES FEMMES und der Berliner AK gegen Zwangsverheiratung sorgen seit über zehn Jahren dafür, das Thema Zwangsheirat in Berlin und ganz Deutschland bekannt zu machen, sowie Lehrkräfte und Fachkräfte aus Behörden zu schulen und sensibilisieren. Mit Aufklärungs- und Informationsmaterialien unterstützen wir Betroffene von Gewalt im Namen der Ehre auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

Im Berliner AK gegen Zwangsverheiratung sind Berliner Antigewaltprojekte, Krisen- und Zufluchtseinrichtungen, TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V., der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, Frauenhäuser, Schulen, Rechtsanwältinnen, Polizei, Jugendämter und Jobcenter, die mit dem Thema konfrontiert sind, vertreten.

Hintergrund:

Am 7. Februar 2005 wurde die 23-jährige Hatun Sürücü von ihrem jüngeren Bruder auf offener Straße in Berlin-Tempelhof erschossen. Sie wollte ein selbstbestimmtes Leben führen und verstieß damit bewusst gegen die strengen Regeln und tradierten Ehrvorstellungen ihrer Familie. Durch den Mord wollte der Täter die Ehre der Familie retten. Der „Ehren“-Mord an Hatun löste in Deutschland erstmals eine politische Debatte um Integration und die Verbesserung des Schutzes für Betroffene von Gewalt im Namen der Ehre aus. Einiges ist seit 2005 passiert, um Betroffene zu unterstützen. Doch noch mehr bleibt zu tun. Wo genau der Handlungsbedarf liegt, darum wird es bei der Veranstaltung am 6. Februar gehen.

Für Nachfragen und Interviews wenden Sie sich bitte an:

Petra Koch-Knöbel (Koordinatorin des Arbeitskreises gegen Zwangsverheiratung, Tel. 030-90298-4111), Astrid Bracht (Pressereferentin bei TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V.), Tel. 030/ 40504699-25, oder per Mail an presse@frauenrechte.de, Jörg Steinert (Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg, Tel. 030 – 7071 7580 oder 0178 – 331 19 27)