Heute vor 11 Jahren starb Morsal Obeidi. Am 15. Mai 2008 wurde sie mit 16 Jahren in Hamburg von ihrem eigenen Bruder Ahmed ermordet. Nach jahrelangem Leiden unter ihrer gewalttätigen Familie, die nicht akzeptieren konnte, dass sie frei und selbstbestimmt leben wollte, rächte sich ihr Bruder mit über 20 Messerstichen an ihr. Sie hatte in seinen Augen die Familienehre beschmutzt, weil sie sich den strengen Traditionen ihrer Familie nicht gebeugt hatte.
Neben Hatun Sürücü, deren Todestag sich dieses Jahr zum 14. Mal jährte, gehört Morsal zu den bekannteren Opfern eines „Ehren“-Mordes. Aber kein Opfer ist je vergessen!
TERRE DES FEMMES fordert daher mehr Anstrengungen der Politik, um Menschen, die von Gewalt im Namen der Ehre bedroht sind, besser zu schützen und zu verhindern, dass anderen Frauen das gleiche Schicksal widerfährt wie Morsal.
Ein Ansatzpunkt ist es Lehrkräfte zu sensibilisieren und zu schulen, da sie oft die ersten Ansprechpersonen für betroffene Mädchen sind. Es gilt bundesweit sichere Zufluchtsorte für Mädchen, Frauen und Männer zu schaffen, die aus patriarchalen Strukturen ausbrechen wollen.
Stand: 05/2019