Erstmals wird in Deutschland eine wissenschaftliche Untersuchung zu Zwangsverheiratung durchgeführt. Es sollen Aussagen über Struktur, Umfang und Formen von Zwangsverheiratungen erarbeiten werden. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Ergebnisse sollen im Herbst 2010 vorliegen.
Für die Untersuchung werden im Wesentlichen zwei unterschiedliche empirische Vorgehensweisen kombiniert. Zum einen soll das in einschlägigen Organisationen vorhandene Wissen genutzt werden. Dazu sollen eine quantitative Befragung von Beratungsstellen und eine standardisierte Auswertung von Beratungsfällen durchgeführt werden. Es soll zudem eine Befragung von Organisationen und Schlüsselpersonen aus den verschiedenen Migrantencommunities erfolgen. Zum anderen sollen Frauen und Männer befragt werden, die potentiell über eigene Erfahrungen mit dem Problem verfügen. Die Untersuchung wird die Situation von Betroffenen beiderlei Geschlechts gleichmäßig in den Blick nehmen.
Durchführt wird die Studie von der Lawaetz-Stiftung, Hamburg, in Zusammenarbeit mit TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V. und Torsten Schaak - Büro für Sozialpolitische Beratung, Bremen. Sie wird von einem Beirat begleitet.
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