Aktuelles zum Thema Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsverheiratung

Öffentliche Aufführung des Schultheaterstücks „Mein Herz gehört mir“

„Wir wollen in einer Stadt leben, in der jeder junge Mensch frei entscheiden kann, wie er oder sie leben, und wen er oder sie lieben will.“

TDF MeinHerzGehörtMir; auf einer Leinwand wird das Schulprojekt angekündigtFoto: © Martin FunckMit diesen Worten wandte sich Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey per Videogrußbotschaft am vergangenen Donnerstag, den 08.09.2022, im Rahmen der öffentlichen Aufführung des interaktiven Schultheaterstückes „Mein Herz gehört mir“ im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt in Berlin an das Publikum. Es ist die bislang einzige öffentliche Aufführung des Theaterstückes, welches bislang ausschließlich in Berliner Schulen vor SchülerInnen und Lehrkräften gespielt wird. Es handelt sich dabei um ein Forumtheaterstück, in dem SchülerInnen die Möglichkeit geboten wird, in spielerischer Weise Lösungen zu den dargestellten Konfliktszenen zu finden und tradierte Familienbilder und Geschlechterrollen zu hinterfragen. Das 3-jährige Projekt wird von Aktion Mensch gefördert.

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„Mein Herz gehört mir“ – Helfen Sie, Mädchen und Frauen vor Zwangsverheiratung und Frühehe zu schützen


Klappkarte für BM 3 22 GNE mit Beschnittzugabe 210 105 mmDie Sommerferien sind zu Ende – aber in vielen Schulen gibt es Mädchen, die nach den Ferien nicht
mehr da sind. Zwangsverheiratungen und Frühehen finden nach wie vor auch hierzulande statt, obwohl
seit 2017 Eheschließungen unter 18 Jahren ohne Ausnahme verboten sind.
TERRE DES FEMMES hat eine bundesweite nicht repräsentative Umfrage unter Lehrkräften durchgeführt.
Diese ergab 1.468 Verdachtsfälle und 379 gesicherte Fälle.

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Das Schultheaterprojekt: „Mein Herz gehört mir! -Gegen Frühehen und Zwangsverheiratung

TERRE DES FEMMES bot Workshops und Hilfen für fast 500 SchülerInnen im Rahmen der „Weißen Woche“ an

- Eine Woche im Zeichen de Sensibilisierung zu Früh- und Zwangsverheiratungen

Vom 27.06.-01.07.2022 führte TERRE DES FEMMES gemeinsam mit der Polizei Berlin Workshops und Sensibilisierungsangebote in Schulen in Berlin-Mitte, -Charlottenburg und -Marzahn durch. Insgesamt erreichten wir ca. 350 SchülerInnen im Rahmen der Workshops sowie geschätzte weitere 140 durch unsere Informations- und Beratungsangebote in den Schulfoyers. Anlass dieser Aktion war, vor den Sommerferien auf die Gefahr einer Verschleppung und Zwangsverheiratung im Ausland aufmerksam zu machen und konkrete Hilfen aufzuzeigen. Denn die langen Sommerferien stellen ein erhöhtes Risiko dar, unter dem Vorwand des Familienbesuchs (minderjährige) Frauen im Ausland gegen den eigenen Willen zu verheiraten – von dort jedoch ist es nur noch sehr schwer möglich, sich einer Zwangsverheiratung zu widersetzen oder Hilfe zu suchen. Umso wichtiger ist die Präventionsarbeit vor einer möglichen Reise ins Herkunftsland der Familien.Gruppenfoto_WW.png TDF und die Berliner Polizei an einer Schule (c) TDF

Die Rückmeldungen der Lehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen sowie der Schülerinnen und Schüler belegten, dass Früh- und Zwangsverheiratungen an deutschen Schulen ein sehr präsentes Thema ist – und Präventionsarbeit dringend notwendig.

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Zwangsverheiratungen von SchülerInnen: TDF-Umfrage bei Lehrkräften ergibt 1.468 Verdachtsfälle und 379 gesicherte Fälle // TDF startet mit der Berliner Polizei die „Weiße Woche“ zur Prävention

Jedes Jahr gibt es auch an deutschen Schulen Mädchen, die nicht aus den Sommerferien zurückkommen.  Zwangsverheiratungen und Heiratsverschleppungen finden oft in den „Großen Ferien“ statt, in denen andere Kinder UrlaubSchloss 110 mit Eheringen (c) TDF machen. TERRE DES FEMMES weist jedes Jahr auf diese Menschenrechtsverletzung an Mädchen und jungen Frauen hin.

Zum ersten Mal findet in diesem Jahr die „Weiße Woche“ statt, ins Leben gerufen von  TERRE DES FEMMES und der Berliner Polizei, in Anspielung auf ein zumeist weißes Hochzeitskleid. Vom 27.06. bis 01.07. sind wir in Berliner Schulen präsent und sensibilisieren zu Früh- und Zwangsverheiratung.

Zwangsverheiratungen und Frühehen finden aber nicht nur in Berlin statt: TERRE DES FEMMES hat im Vorfeld der „Weißen Woche“ eine anonyme bundesweite Online-Umfrage unter Lehrkräften und SchulpädagogInnen durchgeführt, um ein aktuelles Schlaglicht auf dieses Gewaltphänomen zu werfen. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist: Insgesamt gaben die teilnehmenden Lehrkräfte und SchulsozialarbeiterInnen im Rahmen der Umfrage 1.847 Fälle (inkl. Verdachtsfälle) von angedrohten oder vollzogenen Frühehen und Zwangsverheiratungen unter SchülerInnen an. Bei 379 Fällen waren sich die teilnehmenden Lehrkräfte bzw. SchulsozialarbeiterInnen sicher, dass eine Frühehe/Zwangsverheiratung unter ihren SchülerInnen bereits vorliegt oder konkret geplant sei. Weiterhin nannten sie 1.468 Verdachtsfälle.

Zur Auswertung der TDF-Umfrage

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Hatun, Morsal, Maryam, Zohra... ob vor 17 Jahren oder vor zwei Monaten: Diese Mädchen und Frauen wurden ermordet, weil sie die vermeintliche Familienehre verletzt haben sollen.

Anlässlich der Ermordung von Morsal Obeidi vor 14 Jahren: Überblick über aktuell laufende mutmaßliche „Ehren“-Mordprozesse und laufende Ermittlungen

Nein zu Gewalt im Namen der Ehre

Am 15.05.2008 wurde Morsal Obeidi im Alter von nur 16 Jahren von ihrem Bruder ermordet. Zuvor kam es immer wieder zu innerfamiliären gewaltsamen Konfrontationen, da Morsal sich dem ihr aufgezwungenen Lebensstil ihrer Familie nicht beugen wollte. Sie wollte frei und selbstbestimmt leben – aber nicht ohne ihre Familie. Diese zwei so vermeintlich harmlos klingenden Wünsche ließen sich in ihrer Welt nicht miteinander vereinbaren. Sie bezahlte dafür mit ihrem Leben.

Doch auch so viele Jahre später geschehen immer noch Ehrverbrechen mitten unter uns, oft tödlich. Anlässlich des Gedenkens an Morsal Obeidi hat TERRE DES FEMMES aktuell laufende Gerichtsprozesse mit einem mutmaßlichen Ehrkontext zusammengefasst.

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