Der Kampf um Begrifflichkeiten hilft den Mädchen und Frau wenig
Berlin, 17.08.2021. Der Mord an der Afghanin Maryam, der vermutlich von ihren beiden Brüdern am 17. Juli in Berlin begangen worden ist, hat eine Diskussion um die Begriffe „Ehren“-Mord und Femizid hervorgerufen. Dabei sind in der Diskussion verschiedenste Tendenzen zu erkennen, die den einen Begriff „weniger stigmatisierend“, den anderen gar „abwertend“ und „islamfeindlich“ bezeichnen.
Aber worum geht es hier eigentlich? Geht es hier um eine Wertung, welcher Begriff „besser“ ist oder welcher zu sehr „stigmatisiert“? Oder welche Form häufiger vorkommt als eine andere? Sollte es in der Diskussion nicht vielmehr darum gehen, diese furchtbare Tat als Anlass zu nehmen, noch einmal genauer hinzuschauen, welches Phänomen sich dahinter verbirgt und welche Hilfen für Bedrohte im Vorfeld wichtig sind? Wie hätte dieser Mord verhindert werden können und welche Präventionsmaßnahmen sind notwendig, um Mädchen und Frauen, aber auch jungen und Männern, die ebenfalls Opfer von dieser Form der Gewalt werden können, zu helfen?