Ein Jahr nach der Verkündung des richtungsweisenden Urteils in Köln, das erstmals eine nicht-therapeutische Beschneidung eines Jungen als strafbare Körperverletzung bewertete, rufen der Frauenrechtsverein TERRE DES FEMMES und der Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener MOGiS e.V. und zahlreiche weitere Organisationen den ersten "Worldwide Day of Genital Autonomy" aus.
Der "Worldwide Day of Genital Autonomy" fordert den Schutz aller Kinder weltweit unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Religion vor nichttherapeutischen chirurgischen Eingriffen an ihren Genitalien. Er wird von verschiedenen Aktionen weltweit, unter anderem in den USA und Australien begleitet.
Die Veranstalter fordern die Aufhebung des vom Deutschen Bundestag am 12. Dezember 2012 verabschiedeten Gesetzes zur Jungenbeschneidung. Diese Gesetzesinitiative legalisierte Vorhautamputationen an männlichen Kindern aus jeglichem Grunde als Teil der elterlichen Personensorge. Dieses Erlaubnisgesetz erschwert aktuell nun die Initiative des Deutschen Bundestages zur möglichen Verschärfung der Strafbarkeit aller Formen weiblicher Genitalverstümmelung.
TERRE DES FEMMES setzt sich seit 30 Jahren für die körperliche Unversehrtheit von Mädchen ein. Insbesondere die Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung, die jährlich drei Millionen Mädchen weltweit über sich ergehen lassen müssen, hat lebenslange gesundheitliche Folgen. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass bis zu einem Viertel der Betroffenen an den kurz- und langfristigen Folgen sterben.
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