• 06.02.2023

Bundesweite Büchertischaktion zum Internationalen Tag „Null Toleranz gegenüber weibliche Genitalverstümmelung“

"Jeder kann etwas tun. Wir können es tun und wir werden es tun. In der Zukunft werden wir von FGM/C als einer schmervollen Praktik sprechen, die es früher einmal gab."
Fatou Diatta, Community Trainerin beim TDF-Projekt CHAIN

TERRE DES FEMMES initiiert jährlich zum 06. Februar anlässlich des Internationalen Tages „Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“ eine deutschlandweite Büchertischaktion zum Thema FGM (engl. Female Genital Mutilation). Die Aktion in Buchhandlungen und Büchereien findet 2023 im Zeitraum vom 03. bis zum 06. Februar 2023 statt.

Am 6.2. werden wir außerdem am Berliner Alexanderplatz mit unseren PartnerInnen von der Berliner Koordinierungsstelle FGM_C mit einem Infostand vertreten sein. Die TDF-Community Trainerin und Aktivistin Fatou Mandiang Diatta wird zum Thema informieren. Und auch online machen wir auf das Thema aufmerksam und möchten Wissen vermitteln: Unsere engagierte TERRE DES FEMMES-Jugendbotschafterin Sanata Doumbia wird auf dem TDF-Instagram-Kanal ein Interview zum Thema führen.

Fakten über weibliche Genitalverstümmelung

Die Dunkelzifferschätzung 2022 zu FGM von TERRE DES FEMMES hat einen hohen Anstieg an Betroffenen und Gefährdeten Mädchen und Frauen in Deutschland verzeichnet. Aktuell leben schätzungsweise 103.947 Betroffene Mädchen und Frauen in Deutschland, bis zu 17.271 Mädchen sind potenziell gefährdet. Gemäß UNICEF sind weltweit  derzeit mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen von FGM betroffen. Weitere vier Millionen Mädchen gelten als gefährdet. Die Zahlen könnten alarmierender nicht sein. Was viele nicht wissen ist, dass in Deutschland die Durchführung von weiblicher Genitalverstümmelung eine Straftat ist, die mit bis zu 15 Jahren Haft geahndet wird - auch dann, wenn die schädliche Praktik im Ausland durchgeführt wird. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Betroffenen oder von FGM bedrohten Mädchen und Frauen Maßnahmen an die Hand gegeben werden, wie zum Beispiel, den Schutzbrief der Bundesregierung auf Reisen mit sich zu führen. Um weibliche Genitalverstümmelung zu enttabuisieren und diese schwere Menschenrechtsverletzung zu beseitigen, benötigt es fundiertes Wissen zu den gesundheitlichen, psychischen und sozialen Konsequenzen sowie zur rechtlichen Situation. Erst wenn die Gesellschaft aufgeklärt ist, kann FGM nachhaltig überwunden werden.

Wie Sie mitmachen können

Machen Sie die nächstgelegene Buchhandlung oder Bücherei auf den Aktionstag aufmerksam, erkundigen Sie sich über Veranstaltungsmöglichkeiten und bereiten Sie vor Ort Ihren eigenen Büchertisch vor. Alles, was Sie dazu brauchen, ist diese Bücherliste zum Thema FGM mit Buchvorschlägen und Tipps, einen Schautisch oder Aufsteller sowie Flyer und andere Materialien für die Aufklärungsarbeit. In diesem Jahr bietet TDF zum Beispiel ein neues  an, in dem die Situation für bedrohte Mädchen in Deutschland thematisiert wird und Beratungsmöglichkeiten genannt werden.

Fachbuch-Tipp zum Thema: Uwe Fritschen, Cornelia Strunz, Roland Scherer (Hg.): "Female Genital Mutilation" (Verlag De Gruyter)

ExpertInnen liefern Strategien für den Umgang mit FGM-Patientinnen und geben einen Überblick über  geburtshilfliche Aspekte und rekonstruktive Verfahren und gehen auch u.a. auf Aspekte zur psychologischen und juristischen Beratung ein.
 

Materialien für das Aktionspaket (Flyer, Plakat) zum Büchertisch können Sie gerne bei uns bestellen.
Bitte schreiben Sie dafür eine Mail an vertrieb@frauenrechte.de (Stichwort: Aktionspaket Büchertisch FGM).

Außerdem bieten wir ein "Feminismus Starter-Kit“ zum Thema weibliche Genitalverstümmelung an. Der Comic "Diariatou angesichts der Tradition" greift das sensible Thema bildlich auf und gibt im Anhang Hintergrundinformationen zu FGM. Zusätzlich sind im Kit Broschüren und eine praktische TERRE DES FEMMES-Stofftasche enthalten.
 

 

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