• 03.05.2023

Das Team von „Mein Herz gehört mir!“ stellt sich vor: Indre

 

Indre ist Schauspielerin und Theaterpädagogin.

Bereits mit 11 Jahren hat sie begonnen am Theater zu spielen. Nach dem Abitur absolvierte sie dann ein Schauspielstudium und arbeitete beim Film. Nach einem Theaterpädagogikstudium arbeitet sie seit 2010 als Theaterpädagogin. Von Anfang an war sie begeistert von dem Projekt „Mein Herz gehört mir. Die Idee, die Szenen gemeinsam mit einem Berliner Mädchenbeirat zu entwickeln, erschien ihr sehr authentisch und kultursensibel. Das Forum-Theater, bei dem das Publikum in das Stück eingreifen und mitspielen kann, findet sie besonders stark, da jeder immer ein Stück weit seine eigenen Erfahrungen und Emotionen mit auf die Bühne nimmt. 

 

Indres Ziel: Perspektivwechsel bei den SchülerInnen erreichen

Die Themen in dem Stück waren für Indre neu, da sie selbst als junge Frau viele Freiheiten hatte und ihr Leben selbst bestimmen konnte. Es belastet sie sehr zu sehen, wie viele junge Mädchen und Frauen das Gegenteil erleben und keinerlei Handlungsmöglichkeiten haben. Das Projekt möchte den Jugendlichen Raum geben, über Themen wie Zwangsheirat oder Homosexualität zu sprechen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten und Perspektiven für Konflikte zu erarbeiten. Es soll sie darin empowern, eigene Ideen und Gedanken zur Lösungsfindung einzusetzen und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Nach Abschluss des Projekts wünscht sich Indre, dass bei den SchülerInnen der Perspektivwechsel hängen bleiben und sie gelernt haben, Bedürfnisse zu formulieren und Wertschätzung in der Kommunikation zu zeigen.

 

Hier treffen zwei Gesellschaften aufeinander

Indre betont außerdem, wie wichtig es ist, Verständnis für die Strukturen in Gemeinschaften zu haben, in denen Zwangsverheiratungen vorkommen. Hier treffen zwei Gesellschaften aufeinander: unsere Individualgesellschaft, in der jeder für sich selbst verantwortlich ist, trifft auf eine Gesellschaft, die sich komplett auf die Familie stützt. Das Verständnis dafür, dass solche Gesellschaften anders aufgebaut sind und anders funktionieren, ist sehr wichtig, sagt sie. Das Projekt soll daher nicht mit dem moralischen Zeigefinger auf diese Gesellschaften zeigen und deren kulturelle Praktiken und Normen als falsch bewerten, sondern es geht darum, verschiedene Lebensrealitäten mitzudenken und den Jugendlichen andere Perspektiven aufzuzeigen.

 

Stand 04/2023

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