Schule muss ein Raum für gleichberechtigtes Lernen sein.
Dann kann jede/r DEN KOPF FREI HABEN.
TERRE DES FEMMES setzt sich seit langem für eine bundesweite Regelung gegen das Tragen sogenannter Kinderkopftücher in öffentlichen Bildungseinrichtungen ein. Wir sagen deutlich: Öffentliche Schulen müssen für alle Kinder eine Umgebung bieten, die freie und selbstbestimmte Entwicklung ermöglicht. Die Schule ist der Ort, an dem Kindern sich nach dem eigenen Zuhause am meisten aufhalten, entscheidende soziale Erfahrung machen, in der Gemeinschaft mit anderen die Welt entdecken und verstehen lernen. Nur so haben sie die Möglichkeit, eine Zukunft nach ihren ganz eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Ihr Recht auf Bildung müssen sie dafür ohne Einschränkung wahrnehmen können.

Schule im Wandel
Schule ist stets im Wandel. Sie hat sich über die Jahrhunderte stark verändert und weiter entwickelt. Das ist gut so. Klar ist auch: Schule war und ist nicht immer ein "Safe Space", sondern stellt Lehrkräfte überall vor große Herausforderungen. Gerade deshalb müssen Bildungsinstitutionen ihrer Verantwortung gerecht werden und sichere Orte sein, an denen alle SchülerInnen den gleichen Zugang zu Wissen haben.
Die Neuregelung zum sogenannten Kinderkopftuch soll daher das Verbot aller religiösen und weltanschaulichen Symbole in Schulen umfassen.
Zugehörigkeit statt Ausschluss
Die religiöse Identität der SchülerInnen und die ihrer Familien wird damit nicht in Frage gestellt, wenn für alle gilt: Schule ist ein Frei-Raum. Frei von religiöser und ideologischer Symbolik. Nur so kann der Staat seinen Bildungsauftrag erfüllen und den SchülerInnen die Wichtigkeit von Gleichberechtigung sowie demokratisches Denken vermitteln. Schule sollte einen Raum bieten, in dem Gleichberechtigung und Vielfalt gelebt und gelernt werden können. Damit alle DEN KOPF FREI HABEN und sich auf das konzentrieren, was Schule ausmacht: das gemeinsame Lernen - in allen Fächern, die auf dem Stundenplan stehen. Vom Schwimm- bis zum Sexualkundeunterricht. Das ist die Grundlage, damit gesellschaftliche Zugehörigkeit erlebt wird und nicht das Gefühl von Ausschluss verinnerlicht.
In der neuen bundesweiten Umfrage 2024 zum sogenannten KInderkopftuch hat TERRE DES FEMMES pädagogischem Fachpersonal 16 Fragen zu ihrer täglichen Arbeit im Umgang mit betroffenen SchülerInnen gestellt. Deutlich wurde: Es gibt dringenden Handlungsbedarf. Für ein gleichberechtigtes Klassenzimmer, in dem Mädchen nicht durch Anpassung an patriarchale Normen in ihrer Entwicklung gehemmt, sondern durch schulische Herausforderungen beflügelt werden.