Dieser Fall ist kein Einzelfall TERRE DES FEMMES macht darauf aufmerksam, dass dieser Fall kein Einzelfall ist. Nach Recherchen von TDF wurden in den letzten zwei Jahren 25 Personen Opfer vonversuchten oder vollzogenen „Ehren“-Morden. Diese Zahl stellt jedoch nur die Spitze des Eisberges dar. Viele Mädchen und Frauen haben bereits vor einer solchen Tat massiv unter patriarchalischer Gewalt, Zwangsverheiratung und Frühehe zu leiden. Allein in Berlin waren 2017 nach einer Umfrage des Berliner Arbeitskreises gegen Zwangsverheiratung 570 Personen von einer Zwangsverheiratung in Berlin bedroht oder betroffen – darunter vor allem weibliche Minderjährige und junge Erwachsene unter 21 Jahre, die teils massiver Gewalt und Morddrohungen ausgesetzt waren. Die Dunkelziffer wird viel höher eingeschätzt, weil die Betroffenen sich oft aus Angst oder Unkenntnis der Hilfsangebote niemandem anvertrauen. Forderungen von TERRE DES FEMMES -Bundesweite Präventionsarbeit an Schulen - Verstärkung der niedrigschwelligen Hilfs- und Unterstützungsangebote für geflüchtete Frauen (z. B. sofortige und umfassende Beratung in der Herkunftssprache, psychologische Unterstützung und ggf. konkrete Hilfe bei der Flucht vor gewalttätigen Familienmitgliedern/Anonymisierung) - Dauerhafte Finanzierung von spezialisierten Beratungsstellen/Schutzeinrichtungen und Schaffung weiterer Einrichtungen - Personelle Aufstockung der MitarbeiterInnen in Schule und Jugendamt - Schulungen aller Berufsgruppen, die mit potentiell Betroffenen arbeiten - Verbesserung der Schutzmaßnahmen für Betroffene von Zwangsverheiratung und Gewalt im Namen der "Ehre" (z. B. Hilfen bei der Anonymisierung und Namensänderung). TERRE DES FEMMES geht aktuell mit dem Schultheaterprojekt „Mein Herz gehört mir!- Gegen Zwangsverheiratung und Frühehen“ an Berliner Schulen, leistet Präventionsarbeit, Aufklärung und konkrete Hilfe.
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