„Wir gehen davon aus, dass von sehr traditionell patriarchalisch eingestellten Eltern insbesondere die Sommerferien genutzt werden, um ihre oft noch minderjährigen Töchter gegen ihren Willen im Herkunftsland der Familie zu verheiraten“,so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. Zudem war die Präsenzpflicht in den Schulen aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt und der direkte Kontakt der Lehrkräfte zu einzelnen SchülerInnen gestaltete sich schwierig. Es ist zu befürchten, dass Mädchen und junge Frauen in dieser Zeit noch stärker kontrolliert wurden, das Haus nicht verlassen durften und keine Hilfe holen konnten.„Die schulische Fürsorgepflicht fehlte in den letzten Monaten, so dass eine Zwangsheirat im Ausland in der Schule nicht auffällt“,so Stolle weiter. Laut einer Studie der Bundesfamilienministeriums finden über 50 % der Zwangsverheiratungen im Ausland statt bzw. sind dort geplant. Die Mädchen haben dann häufig kaum mehr die Möglichkeit, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Umso wichtiger sind Aufklärung und Prävention im Vorfeld. |