• 10.12.2022

WOMEN‘S MARCH

TERRE DES FEMMES in Solidarität mit Frauen im Iran

Am 10.12.2022, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, hat TERRE DES FEMMES zum Women´s March in Berlin mit ihren BündnispartnerInnen Frauen für Freiheit e.V., Simorgh-Gruppe und der Überparteilichen Fraueninitiative (ÜPFI) aufgerufen, damit die massiven Frauen- und Menschenrechtsverletzungen des iranischen Regimes weiterhin sichtbar bleiben. Bundesweit fanden in Stuttgart, München, Hamburg, Köln und Frankfurt weitere Frauenmärsche statt, koordiniert von der Initiative International Women in Power der Kulturbrücke Hamburg e.V.

Die Protestierenden fordern nach 43 Jahren Unterdrückung, universelle Frauen- und Menschenrechte im Iran ein. Im Zusammenhang mit den Prosteten ist inzwischen von mehreren hundert Toten die Rede, darunter auch Kinder und viele Jugendliche, über 18.500 Demonstrierende sollen inhaftiert sein. Im Gedenken an die 22-jährige Elmira Hosseini, die Anfang November im Iran nur festgenommen wurde, weil sie Schokolade mit der Aufschrift „Frau, Leben, Freiheit“ verteilte, hat TERRE DES FEMMES mit Hilfe einer Großspende von „Femilade“, die feministische Schokolade, PassantInnen auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht und Schokolade mit Handzettel verteilt. Aufgrund ihres friedlichen Protests drohen Elmira Hosseini im iranischen Gefängnis Misshandlung, Folter und Vergewaltigung und sogar die Todesstrafe.

Trotz der massiven iranischen Staatsgewalt gegen alle Protestierenden, die sich gegen strukturelle Repression und Diskriminierung von Frauen einsetzen, lassen sich tausende Iranerinnen und Iraner nicht mehr einschüchtern. Die Proteste werden von Mädchen und Frauen getragen – von Schülerinnen und Studierenden über ArbeiterInnen in der Ölindustrie bis hin zu älteren Frauen. In den Schulen reißen Mädchen Bilder von Khameini von den Wänden und aus den Büchern, Frauen fahren ohne Hijab in der U-Bahn, sitzen in Cafés, und klettern mit wehendem Zopf die steilsten Wände hinauf. Sie holen sich ihr Land und ihre Freiheit zurück.

In ihrer Rede am 10.12.22 bewundert Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e.V. die Tapferkeit der iranischen Frauen und Mädchen und betont die Wichtigkeit, dass auch AktivistInnen in Deutschland, sich für die Rechte der Frauen im Iran weiter einsetzten, „Wir zeigen, dass wir sie sehen und hören, trotz aller Versuche der iranischen Regierung, sie mit massiver Gewalt einzuschüchtern und mundtot zu machen. Es sind Hunderte, die von den berüchtigten Revolutionsgarden vergewaltigt, misshandelt und ermordet wurden.“ Gesa Birkmann, Abteilungsleiterin Themen, Projekte, erinnerte an Zahra Sedighi (31) und Elham Choubdar (24), zwei iranische LGBTIQ-Aktivistinnen, die zum Tode verurteilt sind. Beide Menschenrechtsaktivistinnen setzten sich friedlich für LGBTIQ-Rechte ein. Allein das und ihre sexuelle Orientierung reichen, um im Iran die Todesstrafe zu erhalten. TERRE DSE FEMMES fordert die umgehende Freilassung der zum Tode verurteilten iranischen LGBTQ-Aktivistinnen Zahra Sedighi und Elham Choubdar.  

Mehr als 300 TeilnehmerInnen bekundeten auf der Demonstration in Berlin ihre Solidarität mit Frauen in Iran, die für ein freies, friedliches und selbstbestimmtes Leben protestieren. Die vom Referat Gleichberechtigung und Integration organisierte Demonstration erfreute sich auch einer hohen Medienpräsens. Musikalisch wurde die Demonstration von der Sängerin Faravaz Farvardini  und dem Gitarristen Amanj Azarmi mit sehr bewegenden Liedern auf Farsi begleitet.

Mit den anhaltenden Protesten und deutlichen formulierten Reden von Saba Farzan (FDP), Christa Stolle und Gesa Birkmann will TERRE DES FEMMES gemeinsam mit unseren PartnerInnen, Hannah Melms (Frauen für Freiheit e.V.),  Dr. Kazem Moussavi (Simorgh-Gruppe), Sybill Schulz (ÜPFI) die Bundesregierung zum Handeln zwingen, damit auch das iranische Regime zur Einhaltung der universellen Frauen- und Menschenrechte gedrungen wird und der staatliche Terror und die Willkür gegen Demonstrierende aufhört. 

TERRE DES FEMMES fordert die Gewährleistung der Sicherheit von Exiliranerinnen in Deutschland. Darüber hinaus muss der Druck auf die iranische Regierung weiter erhöht werden, indem alle Handels und Finanzgeschäfte mit dem iranischen Regime gestoppt werden. Denn ein zukünftig gleichberechtigtes Iran kann nur ein Iran ohne diskriminierendes frauenverachtendes Mullah-Regime sein.

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