Volle Solidarität für die feministische Revolution im Iran und keine Propaganda für das „Kinderkopftuch“– Kundgebung vor dem Islamischen Zentrum Hamburg

Am 03.10.23 stand TERRE DES FEMMES gemeinsam mit dem Verein Säkularer Islam Hamburg, International Women in Power, der Aktivistin Jasmin Maleki und weiteren Organisationen und AktivistInnen vor dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH). Das IZH verkörpert den verlängerten Arm des iranischen Mullah Regimes in Deutschland, welches mit einer grausamen Brutalität und Repression gegen sein Volk im Iran vorgeht. Der Hamburger Verfassungsschutz deklariert das IZH als eine extremistische Organisation des Islams, die verfassungsfeindliche Ziele verfolgt. Hamburgs Innensenator Andreas Grote (SPD) konstatiert: „Das IZH ist eine eindeutig extremistische und demokratiefeindliche Institution“ (NDR 2023). Mit unserer Kundgebung möchten wir auf die willkürlichen Verhaftungen, Folterungen und Hinrichtungen im Iran aufmerksam machen sowie die Missstände in Deutschland hinsichtlich Asylsuchender und der Bedrohung durch den iranischen Geheimdienst.
Die rund 120 Teilnehmenden trotzten dem windigen und regnerischen Hamburger Schietwetter. Was die Mullahs im Iran Mädchen und Frauen in der Öffentlichkeit verbieten, wurde auf unserer Kundgebung zelebriert. Mit Faravaz Farvardin trat eine bekannte Sängerin auf, die im Iran selbst zu einer Haftstrafe für öffentliches Singen verurteilt wurde. Frauen tanzten und schwenkten symbolisch Kopftücher. Im Iran würde ihnen hierfür drakonische Strafen drohen. Bis zu 10 Jahre Gefängnis, hohe Geldstrafen und dutzende Peitschenhiebe.
In der Rede von Dr. Necla Kelek ging es um die politische Verharmlosung des iranischen Urrechtsregimes, der Vereinigung von Politik und Religion seit der Machtergreifung der Mullahs 1979 und die Einführung der Scharia, dem islamischen Rechtssystems. Schwerpunkt in der Rede von Stephanie Walter, Referentin Gleichberechtigung und Integration, war die Frage, wie es sein kann, dass der Iran mithilfe - auch deutscher - Kameratechnik Mädchen und Frauen ohne Hijab identifizieren und per Textnachricht verwarnen kann, aber nicht in der Lage ist/war über Monate Mädchenschulen vor Giftgasangriffen zu schützen. Ein weiterer Punkt war die geringe Anerkennungsquote von iranischen Asylsuchenden sowie die gezielte Einschüchterung und Bedrohung hier lebender Exil-IranerInnen durch den iranischen Geheimdienst. Insbesondere geht der Dank auch an Dr. Kazem Moussavi, der extra aus Berlin angereist war, Astrid Manthey, Dr. Gudrun Schittek und den weiteren RednerInnen für ihre Beiträge. Sie alle zeichneten ein Bild der staatlichen Unterdrückung der todesmutigen, iranischen Demonstrierenden und den nicht ausgeschöpften, politischen Druckmittel hier in Deutschland.
Leiter des IZHs betreibt Propaganda für das „Kinderkopftuch“
Wir fordern vom Mullah-Regime im Iran den staatlichen Verhüllungszwang abzuschaffen und die Übergriffe auf die Bevölkerung zu stoppen. Frau Leben Freiheit - Um den Forderungen der iranischen Frauen und Demonstrierenden gerecht zu werden, müssen wir auch hier in Deutschland entschlossen gegen das IZH vorgehen. Der Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) Prof. Dr. Mofatteh postuliert in einem im Beitrag der Internationale Koran Nachrichtenagentur (IQNA), dass für Schiiten ab neun Jahren die „religiöse Reife“, mit der auch die Kopftuchpflicht einhergeht, erreicht sei (siehe IQNA 2019). In dieser religiösen Propaganda sehen wird die Gefahr, dass diese Mädchen indoktriniert werden von ihren Eltern, sozialem Umfeld und MitschülerInnen unter Druck gesetzt werden, das „Kinderkopftuch“ zu tragen. Auch deswegen fordern wir eine gesetzliche Regelung zum „Kinderkopftuch“ in öffentlichen Bildungseinrichtungen. Schulen sind besonders schützenswerte Orte und müssen einen Raum der neutralen Wissensvermittlung darstellen. Dort sollen Kinder sich unabhängig ihres Elternhauses und sozialen Umfelds frei von religiösen Zwängen und Geboten gleichberechtigt und selbstbestimmt entfalten können
Vereint und lautstark konnten wir gemeinsam vor dem IZH das frauen- und menschenverachtende Unrechtsregimes im Iran anprangern und dafür sorgen, dass die Forderung nach FRAU LEBEN FREIHEIT auch in den Ohren der Mullahs im IZH zu hören waren.
TERRE DES FEMMES steht weiterhin solidarisch an der Seite der Menschen im Iran!
Weiterführende Informationen:
Solidaritätsaktion für die feministische Revolution im Iran beim GalleryWalkforFreedom
„Jinas Beet“ Eröffnung des Mahnmals vor dem iranischen Konsulat in Hamburg
Jin – Jiyan – Azadî! TERRE DES FEMMES‘ Engagement für die feministische Revolution im Iran
WOMEN’S MARCH zum internationalen Tag der Menschenrechte am 10.12.2022
Die feministische Revolution im Iran - Interview mit Monireh Kazemi
Quellen:
- IQNA "Ab wann darf eine Muslima Kopftuch tragen?" 01.06.2019 Internationale Koran Nachrichtenagentur. https://iqna.ir/de/news/3001293/ab-wann-darf-eine-muslima-kopftuch-tragen (Zuletzt abgerufen am 04.10.2023)
- NDR 2023: Verfassungsschutz darf IZH als islamistisch einstufen. https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Verfassungsschutz-darf-IZH-als-islamistisch-einstufen,islamischeszentrum130.html (Zuletzt abgerufen am 04.10.2023)