Inspiration im Safe Space – der Projektworkshop für die Jugendbotschafterinnen am 28./29.09.2024
Für Vielfalt, aber gegen toxische Männlichkeit
Ein Wochenende im September ist fest für die Arbeit an den Projektideen der Jugendbotschafterinnen (Jubos) reserviert. Diesmal kamen elf Frauen aus ganz Deutschland in Berlin zusammen, um sich persönlich kennenzulernen, zu feministischen Themen auszutauschen und gemeinsam mit dem TERRE DES FEMMES Team an ihren Projekten zu feilen. Die Projektvorschläge sind vielfältig wie die Jubos selbst und reichen von einem Infoabend zum Thema „Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs“ über einen Kunstworkshop für Mädchen und Frauen bis hin zu einem feministischen TikTok-Kanal. Einig sind sich alle anwesenden Frauen: Geschlechterstereotype sollen aufgebrochen werden und toxische Männlichkeit ist ein Problem für alle Geschlechter! Dazu sprachen die Jubos auch mit Johanna Wiest, die als TERRE DES FEMMES Referentin für Häusliche und sexualisierte Gewalt ihre Arbeit vorstellte und sich mit den Frauen u.a. über antifeministische Trends austauschte. Sie erklärte, wie wichtig es ist, dass sich Männer mit dem Feminismus, der vor allem eine Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse ist, auseinandersetzen und diese Arbeit nicht den Frauen überlassen. Nur so erkennen sie, welche Veränderungen und Vorteile die feministische Perspektive auch ihnen bietet.
Fundraising für Frauenrechte
Einige Jubos dachten das Thema Fundraising für TERRE DES FEMMES bei ihren Projektideen gleich mit, was für TERRE DES FEMMES eine große Unterstützung bedeutet, denn unsere feministische Arbeit wird über Spenden finanziert. Nadja Baron, TERRE DES FEMMES Referentin für Redaktion und Fundraising, besprach mit den Jubos die Dos and Don’ts der Kommunikation und ließ die Frauen konkrete Fundraising-Maßnahmen für einzelne Jubo-Projekte in Gruppen erarbeiten. Die Ergebnisse dieser Teamarbeit bereicherten die besprochenen Projektideen ungemein und bewahrten auch vor Fehlentscheidungen, wie es eine Teilnehmerin als ihr Learning formulierte.
Feministinnen kämpfen weltweit
Nach den Netzwerken in der Mittagspause folgte das fachliche Input von Stephanie Walter, TERRE DES FEMMES Referentin für Gleichberechtigung und Integration. Unter dem Titel „Für Frauenrechte kämpfen trotz Genderapartheid“ berichtete sie eindringlich über die Situation der Frauen im Iran, aber auch über geflüchtete IranerInnen, die selbst in Deutschland Überwachungen und Drangsalierungen durch den iranischen Geheimdienst ausgesetzt sind. Ihr Beitrag war bewegend und gab einen tiefen Einblick in ihre Arbeit und die bedrohliche Situation, die für aktivistische IranerInnen im Exil nicht aufhört. Die Jugendbotschafterinnen waren tief beeindruckt von Stephanies Vortrag und profitierten auch von ihrem Feedback zu mehreren Projektideen, die thematisch in ihren Arbeitsbereich fallen.
Praxisübung: in „Weißmann City“ Feminismus etablieren
Am Sonntag ging es in die Praxis. Die Frauen entwickelten in zwei Gruppen Lösungsvorschläge für die fiktive Stadt „Weißmann City“. In „Weißmann City – der Stadt der Macher“, ticken die Uhren noch anders und für Frauen ist kein Platz. Die Jubos erarbeiteten Konzepte und stellten sie dann im Plenum vor. Sie präsentierten viele gute Ideen und hatten mit bei den unkonventionellen Ideen auch viel zu lachen, u.a. eine Ausgangssperre für Männer, um den Frauen mehr Sicherheit am Abend zu gewährleisten. Parallel zu dieser Übung gab Claudia Goldberg, TERRE DES FEMMES Referentin für Ehrenamtskoordination, den Jugendbotschafterinnen individuelles Feedback zu ihren eingereichten Projektskizzen.
Feministisches Fazit
In der Abschlussrunde waren sich alle Frauen einig: Der Workshop war für sie ein Safe Space, fürs Reden und Diskutieren, Kräfte bündeln, Pläne schmieden, Lachen und Betroffensein.
Nun sind die Jugendbotschafterinnen bereit, gestärkt und verbündet für Frauenrechte zu kämpfen! Wir freuen uns darauf und danken allen Jubos für das produktive Wochenende, ihren ehrenamtlichen Einsatz für Frauenreche und ihr persönliches Input, von dem TERRE DES FEMMES jedes Mal sehr profitiert.