Aktuelle Lesetipps

Prof. Dr. Mandy Mangler: „Das große Gynbuch: Selbstbewusst für den eigenen Körper entscheiden. Sex, Zyklus, Wechselljahre aus weiblicher Sicht neu verstehen. Krankheiten erkennen und therapieren.“

Im TERRE DES FEMMES-Shop erhältlich.

Insel Verlag, Berlin 2024 (zweite Auflage), 496 Seiten, 30 Euro

Mandy Mangler, Chefärztin der Frauenheilkunde und Geburtshilfe zweier Berliner Kliniken, weiß es aus ihrem beruflichen Alltag: Rund um die Gesundheit von Frauen und den weiblichen Körper gibt es noch immer zahlreiche althergebrachte Mythen, Irrtümer und eklatante Informationslücken – selbst aufseiten des medizinischen Personals. Denn die Gynäkologie fußt größtenteils auf der Forschung von Männern. Und die stellen manchmal nicht die richtigen Fragen, wenn es um einen Körper geht, den sie selbst nicht haben. Diese Lücke zu füllen, das ist Mandy Manglers Antrieb.

Ihr Buch widmet sich einfühlsam, persönlich und umfassend allen Themen der Frauengesundheit, von der ersten Menstruation über die Wechseljahre bis ins Alter. Es hilft, den eigenen Körper kennen und lieben zu lernen und gute Therapiegespräche mit der eigenen Ärztin zu führen. Es bietet überraschende Einsichten zu Lust und Sex aus weiblicher Perspektive, Hilfe bei Zyklusbeschwerden oder unerwünschten Schwangerschaften, Rat zu Verhütung, Kinderwunsch und Geburt, bei Infektionen, Endometriose oder Krebs: selbstermächtigend, schambefreit, auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und kompromisslos zum Wohl von Frauen und Patientinnen.

Nina Brochmann, Ellen Støkken Dahl: „Viva la Vagina! Alles über das weibliche Geschlecht“ (Originaltitel: „Gleden med Skjeden. Alt du trenger a vite om underlivet“)

Im TERRE DES FEMMES-Shop erhältlich.

S. Fischer Verlag, 2018, 400 Seiten, 22 Euro

Genial genital – alles über den weiblichen Körper, Sex und Gesundheit

Es lebe die Vagina! Sie ist ein ebenso fabelhaftes wie sensibles Organ. Wie viel gibt es zu entdecken, zu staunen – und zu genießen! Denn wie wir uns selbst kennen und spüren, beeinflusst grundlegend unsere Gefühle, Stimmungen und unser generelles Wohlbefinden.
Kein Rumgerede über die »Muschi«, keine falsche Scham und auch kein medizinisches Kauderwelsch: Die jungen Ärztinnen Nina Brochmann und Ellen Støkken Dahl erklären in diesem Buch direkt, unverkrampft und mit dem nötigen Fachwissen alles über die entscheidenden Themen: die Klitoris – nur die Spitze des Eisbergs; PMS – das Potentielle Mordsyndrom oder mögliche Sorgen im Intimbereich. Aus ihrer Erfahrung als Sexualberaterinnen und aus ihrem Klinikalltag wurde ihnen eines klar: Höchste Zeit, uns besser mit der Vagina vertraut zu machen. Viva la Vagina!

Pauline Harmange: „Ich muss darüber sprechen – die Geschichte meines Schwangerschaftsabbruchs“

Rowohlt Taschenbuch, 2023, 128 Seiten, 12 Euro

Seit Sommer 2022 ist der Paragraf 219 a zum «Werbeverbot für Abtreibungen» in Deutschland abgeschafft worden, das Thema wird jedoch weiterhin viel diskutiert, sowohl in Deutschland als auch in den USA, Polen, und Frankreich. In der Tradition von Annie Ernaux' Das Ereignis beschreibt Pauline Harmange nahbar, verletzlich und ehrlich, welche inneren und äußeren Konflikte ihren eigenen Schwangerschaftsabbruch begleiteten. Da Abtreibungen in der öffentlichen Diskussion immer noch mit Scham, Egoismus und Schuld konnotiert sind, fühlen sich auch die Betroffenen oft schmutzig, schuldig und egoistisch. Harmange plädiert leidenschaftlich für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und reflektiert dabei auch andere Fragen rund um das Thema Weiblichkeit: Warum werden Frauen ohne Kinder immer noch als «halbe» Frauen wahrgenommen? Warum greifen nach wie vor Konzepte wie «Rabenmutter», wenn eine Mutter berufstätig sein will? Und warum ist Verhütung immer noch so häufig Frauensache?

Charlotte Gneuß (Hg.), Laura Dshamilja Weber: „Glückwunsch. 15 Erzählungen über Abtreibung“

Hanser Verlag, Berlin 2023, 208 Seiten, 23 Euro

"Die Ladies sind wunschlos.“ ▪ „Aber Sex führt halt auch zu einer gewissen Verantwortung.“ ▪ „Das Gespräch hatte fast zwei Stunden gedauert.“ ▪ „Ich wusste, dass ich mich nicht würde behalten dürfen.“ ▪ „Die Klebestreifen der Binden, die blieben meine Sache.“ ▪ „Werden 2100 wirklich 11 Milliarden Menschen auf der Erde leben?“ ▪ „Dann trink Asche, fingiere einen Unfall.“
15 Autorinnen und Autoren schreiben über ein Thema, über das in der Literatur bislang geschwiegen wurde: Abtreibungen. Nuanciert, schonungslos und aufrüttelnd erzählen sie von Mutterschaft und Freundschaft, von religiösen und politischen Zwängen und den drastischen Folgen sexueller und rassistischer Gewalt. Doch so verschieden die Welten und Erfahrungen der Protagonistinnen auch sind, der unbedingte Wille zur Selbstbestimmung eint sie alle.

Mit Erzählungen von Theresia Enzensberger, Sophia Fritz, Charlotte Gneuß, Lena Gorelik, Annett Gröschner, Monika Helfer, Yael Inokai, Tilman Rammstedt, Raphaëlle Red, Jayrôme C. Robinet, Emilia Roig, Daniel Schreiber, Karosh Taha, Stefanie de Velasco und Katharina Volckmer.

Laura Dornheim: „Deine Entscheidung. Alles, was du über Abtreibung wissen musst"

Antje Kunstmann Verlag, 2023, 216 Seiten, 20 Euro

Rund 120.000 Frauen brechen jährlich im deutschsprachigen Raum eine Schwangerschaft ab, jede 4. entscheidet sich im Lauf ihres Lebens zu einer Abtreibung. Die Gründe sind vielfältig, und es ist das gute Recht der Frauen, diese Entscheidung zu treffen und sich dabei nicht bevormunden zu lassen.
Aber wie komme ich zu der für mich richtigen Entscheidung? Wie viel Zeit habe ich? Wie erhalte ich den Beratungsschein, wie finde ich eine Ärztin, die den Abbruch durchführen kann? Ist ein operativer oder medikamentöser Eingriff das Richtige für mich? Welche Kosten kommen auf mich zu? Und wie gehe ich mit der Situation um, mit all meinen Gefühlen, den Meinungen und Erwartungen von außen?
Laura Dornheim klärt die Betroffenen bestärkend, zugewandt und umfassend auf. Zu den Sachinformationen hat sie persönliche Erfahrungsberichte sowie Kommentare von ExpertInnen, Ärztinnen und BeraterInnen gestellt. Hintergründe zu den biologischen Details der frühen Schwangerschaft und zur rechtlichen und politischen Situation rund um den §218 sowie ein umfangreicher Serviceteil runden das Buch ab.

Jeanne Diesteldorf: „(K)eine Mutter. Abtreibung – Zwölf Frauen erzählen ihre Geschichte“

Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021, 240 Seiten, 14 Euro

Im Durchschnitt entscheidet sich jede vierte Frau einmal im Leben dafür, eine Schwangerschaft abzubrechen, und doch spricht kaum eine Betroffene darüber, weder öffentlich, noch im Privaten. So bestimmen aggressiv geführte Debatten und eine unklare rechtliche Situation den gesellschaftlichen Umgang mit einem höchst persönlichen Thema. »(K)eine Mutter« erzählt die Geschichten von zwölf Frauen, die abgetrieben haben. Das Buch gibt ihnen Raum, zu berichten: Von den Umständen der Schwangerschaft, dem Grübeln und der schwierigen Suche nach Informationen und medizinischer Versorgung. Vom Moment der Entscheidung und davon, wie die Abtreibung ihre Beziehung zu sich selbst und zu ihrem Umfeld veränderte. Es sind Geschichten von Schmerz und Verzweiflung, von Selbstbehauptung und von Befreiung. Jeanne Diesteldorf hat abgetrieben und jahrelang darüber geschwiegen. Ihr außergewöhnliches Buch ist ein entschiedenes Plädoyer für das Recht am eigenen Körper.

Erica Miller: „Happy Abortions. Mein Bauch gehört mir – noch lange nicht“

Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2018, 224 Seiten, 22 Euro

Aus dem Englischen von Stephanie Singh. Abtreibungen sind bis heute mit Scham belegt und erheblichem Druck von außen ausgesetzt. In Deutschland sind sie nach wie vor nicht erlaubt, aber straffrei. Die wieder verstärkte Stigmatisierung von allen, die sich für einen Abbruch entscheiden, sorgt dafür, dass über diese Erfahrungen fast flächendeckend geschwiegen wird. 2017 wurde eine Ärztin vor Gericht verurteilt, nur weil sie die Information über die Möglichkeit von Abtreibungen in ihrer Praxis auf ihre Homepage gestellt hatte. In ihrer sorgfältig recherchierten Studie stellt Erica Millar heraus, wie die gängige Rhetorik auch in vermeintlich liberalen Ländern mit festgelegten Stereotypen arbeitet: Mutterschaft ist gut, Abtreibung böse, Ersteres bringt Glück, Letzteres Unglück. Jahrelang hat Millar Parlamentsdebatten verfolgt und Medien analysiert, um die erste weltweite Studie zu den emotionalen Zuschreibungen rund um Abtreibungen zu verfassen. Die australische Forscherin zeigt, dass der überwältigende Teil der Frauen nach der Abtreibung große Erleichterung und Dankbarkeit empfindet und nicht - wie so oft unterstellt - traumatisiert ist.

Franka Frei: „Überfällig. Warum Verhütung auch Männersache ist“

Goldmann Verlag, München 2023, 288 Seiten, 17 Euro

Zum Kinderkriegen gehören mindestens zwei. Verhütung aber ist weltweit »Frauensache«, mit allen damit verbundenen finanziellen Kosten, körperlichen und seelischen Nebenwirkungen, die empfängnisverhütende Mittel wie die – noch immer von knapp 50% der Frauen in Deutschland genutzte – Anti-Baby-Pille haben. Wir verstehen uns als modern und gleichberechtigt, doch in Sachen Verhütung scheinen wir in den 60er-Jahren steckengeblieben zu sein: Eine »Pille für den Mann« stellt die wohl größte Marktlücke des 21. Jahrhunderts dar. Studien werden aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen, die für hunderte Millionen von Frauen Alltag sind. Schuld daran sind nicht weinerliche Studienprobanden, sondern ein verkrustetes System, das technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt hemmt. Franka Frei deckt die dahinterstehenden Machtstrukturen auf und fordert ein radikales Umdenken, denn: Männliche Verhütung ist nicht nur möglich, sie findet bereits tausendfach Anwendung. Eine wachsende Bewegung betrachtet Verhütungsgerechtigkeit nicht als feministische Luxusforderung, sondern als längst überfällige Maßnahme, die angesichts hoher Zahlen ungewollter Schwangerschaften, ökologischer Krisen und der Angst vor Ressourcenknappheit von äußerster politischer Brisanz ist.

Mirjam Wagner: „So geht Verhütung heute. Finde die Methode, die am besten zu dir passt“

Herbig Verlag, 2024, 270 Seiten, 22 Euro

Die Gynäkologin Dr. med. Mirjam Wagner klärt auf und nimmt in diesem Ratgeber die Verhütung in den Fokus. Sie stellt alle gängigen Methoden der hormonellen und natürlichen Verhütung vor, nennt ihre Vorteile und Risiken und gibt mit vielen Praxisbeispielen und einem Verhütungsquiz allen Menschen im fruchtbaren Alter ein umfassendes Werkzeug an die Hand, um sich selbstbestimmt für die individuell richtige Verhütungsmethode zu entscheiden.

Verhütung geht alle etwas an! Denn egal, ob Diaphragma, Kondome, Spirale, NFP oder doch mit der Pille - jeder Mensch, der Sex hat, darf sich mit der Frage beschäftigen: Welche Verhütung ist sicher und passt zu mir? Es gibt eine größere Auswahl an hormonellen und nicht hormonellen Methoden zur Empfängnisverhütung. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. Nicht jede Methode passt zu jedem Menschen und auch nicht in jede Lebensphase. Die Gynäkologin Dr. med. Mirjam Wagner klärt auf und nimmt in diesem Ratgeber Verhütung und sexuelle Aufklärung aus medizinischer, geschichtlicher, gesellschaftlicher und feministischer Sicht unter die Lupe.

Hänel, Kristina: „Das Politische ist persönlich. Tagebuch einer „Abtreibungsärztin““

Argument Verlag, Hamburg 2019, 240 Seiten, 17 Euro

Von einer, die auszog, einen Unrechtsparagrafen zu kippen: Die engagierte Ärztin Kristina Hänel trat aktiv und mutig für Aufklärung über Schwangerschaftsabbrüche ein. Wie es dazu kam, was es ihr bedeutet und welche Folgen es für sie hatte, offenbart sie in Das Politische ist persönlich.

Kristina Hänels Tagebuch zeigt ihre Motivationen, Gedanken und Gefühle im Kampf für das Recht auf Information zum Schwangerschaftsabbruch und bietet einen Blick auf den ganzen Menschen hinter der öffentlichen Person. Ihre Geschichte macht Mut.

Mit einem Vorwort von Luc Jochimsen.

Andrea Vogelsang (Pseudonym von Kristina Hänel): Die Höhle der Löwin. Geschichten einer Ärztin über Abtreibung“

Ulrike Heimer Verlag, Frankfurt am Main 2018, 218 Seiten, 22 Euro

Jede Abtreibung ist auch eine Antwort auf Lebensumstände. Und jede hat ihre Vorgeschichte. Da sind Frauen, die trotz Verhütung schwanger werden. Andere, die ein Kind wollen, aber plötzlich allein dastehen. Oder gar auf Wunsch des Mannes abtreiben. Vergewaltigungsopfer. Achtfache Mütter. Warum Frauen sich für eine Abtreibung entscheiden, wird erst in der Vielfalt der Schicksale ersichtlich. Dieses ganz persönliche, anrührende Buch einer Ärztin beleuchtet vielerlei Gründe. Es enthält nicht nur Geschichten aus der ärztlichen Praxis, sondern erzählt von Begegnungen in der Sauna, auf Festen, in Büros, in fernen Ländern - vom großen Zusammenhang eben, in dem Abtreibung zu einem Thema werden kann.

Celeste Ng: „Kleine Feuer überall“ (Originaltitel: Little Fires Everywhere)

Dtv, München 2019, 384 Seiten, 13 Euro

Vom Außenanstrich der Häuser bis zum Alltag ihrer Bewohner: Alles in Shaker Heights, einem beschaulichen Vorort von Cleveland, ist passgenau durchgeplant. Keiner verkörpert diesen Geist mehr als Elena Richardson mit ihrer Familie wie aus dem Bilderbuch. Sie hat ein gutes Herz, deshalb nimmt sie die alleinerziehende Künstlerin Mia Warren als Mieterin auf und behandelt deren Tochter Pearl auch sofort, als wäre sie ihr eigenes Kind. Sie überlässt nichts dem Zufall, darum gräbt sie heimlich in Mias mysteriöser Vergangenheit. Woher nur kommt diese magische Anziehung, die das Mutter-Tochter-Gespann auf alle Richardsons ausübt? Über das Gewicht von Geheimnissen und den verheerenden Glauben, das bloße Befolgen von Regeln könne Katastrophen verhindern.

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