Fortbildung: Gewaltschutz im Spannungsfeld von Sorgerecht, Umgangsrecht und Strafrecht

Trennungen verlaufen nicht immer konfliktfrei – insbesondere dann nicht, wenn Partnerschaftsgewalt im Vorfeld bestand oder weiterhin besteht. In familienrechtlichen Verfahren zu Sorge- und Umgangsregelungen können sich Gewaltdynamiken fortsetzen – mit Auswirkungen auf betroffene Elternteile, Kinder und das gesamte Verfahren.

Diese Fortbildung vermittelt fundiertes Wissen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, den Dynamiken von Nachtrennungsgewalt sowie der Rolle professioneller Akteure im System. Sie richtet sich an Fachkräfte, die mit Familien im Trennungskontext arbeiten – unabhängig davon, ob sie juristisch, beratend oder unterstützend tätig sind.

Inhalte der Fortbildung (Auszug):

Tag 1: Grundlagen, Schutz und Dynamiken

  • Verfahrensabläufe bei Gewaltschutzanordnungen
  • Grundlagen zu Gewalt und Dynamiken in Partnerschaften
  • Gewaltkontexte bei Flucht und intersektionalen Lebenslagen
  • Opferschutz im Strafrecht – relevante Instrumente und Praxiswissen
  • Neuerungen durch das Gewalthilfegesetz?
  • Gefährdungseinschätzung, traumasensibler Umgang, Femizidprävention

Tag 2: Kindschaftsrecht und Fallarbeit

  • Nachtrennungsgewalt im Kontext von Sorge- und Umgangsrecht
  • Überblick zur aktuellen Rechtsprechung
  • Rolle von Jugendamt, Gericht, Verfahrensbeistand und weiteren Beteiligten
  • Fallarbeit mit Rollenspiel zur Veranschaulichung realitätsnaher Dynamiken

Zielgruppe

Fachkräfte aus Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen, Jugendämtern, Polizei, Justiz, Koordinierungs- und Ombudsstellen, Wohlfahrtsverbänden (z. B. AWO, Paritätischer) und anderen relevanten Stellen.

Rahmenbedingungen

Ort: online oder in Präsenz buchbar (nur in Berlin)

Dauer: 2 Tage (jeweils von 10:00 bis 16:00 Uhr)

Teilnehmendenzahl: max. 20 Personen

Kosten: 1.800 EUR netto pro Fortbildung (Gruppenpreis, nicht pro Person)

Buchbar ab: Januar 2026

  • Dr. Farsana Soleimankehl-Hanke

    Dr. Farsana Soleimankehl-Hanke ist eine erfahrene Rechtsanwältin und Expertin für Familienrecht. Sie berät und vertritt MandantInnen in den verschiedenen Rechtsbereichen, u.a. nationales sowie internationales Familien- und Kindschaftsrecht, Vertrags- und Schadensersatzrecht sowie Ausländerrecht. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit macht das Gewaltschutzverfahren und die Gewährung und Wahrung von Opferrechten aus. Seit vielen Jahren berät sie Frauenhäuser und Gewaltschutzeinrichtungen bundesweit und hat dabei ein tiefes Verständnis für die Praxis entwickelt. In ihren Schulungen vermittelt sie dieses Wissen anschaulich und bietet Fachkräften wertvolle Impulse für ihre Arbeit.

  • Johanna Wiest

    Johanna Wiest ist Referentin für häusliche und sexualisierte Gewalt bei TERRE DES FEMMES und Mitglied im Betroffenenrat bei S.I.G.N.A.L e.V. im Traumanetz Berlin. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Nachtrennungsgewalt in Umgangs- und Sorgerechtsangelegenheiten. Ihre Leidenschaft ist die Sensibilisierung und Aufklärung zu den komplexen Dynamiken von Partnerschafts- und Nachtrennungsgewalt. Sie verfügt über umfassende Fortbildungs- und Projekterfahrung.

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