Berlin, 26. September 2025. „Noch immer werden in Deutschland Frauen dafür kriminalisiert, dass sie selbst über ihren Körper bestimmen wollen. Der §218 steht im Strafgesetzbuch, und zwar seit über 150 Jahren", sagt Sina Tonk, Bereichsleiterin Referate bei TERRE DES FEMMES. "Aktuell sehen wir beim Thema Schwangerschaftsabbruch nicht bloß Stillstand - was schon schlimm genug wäre – sondern sogar Rückschritte. Die Lage wird immer prekärer – national und international gewinnen konservative bis hin zu rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen, die Frauenkörper kontrollieren und bevormunden wollen, an Zuspruch." „In Deutschland darf die katholische Kirche einem Arzt verbieten, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen, wie vor wenigen Wochen in Lippstadt“, so Sina Tonk weiter. Prof. Dr. Joachim Volz, der in Lippstadt das Zentrum für Frauenheilkunde leitete, wurde nach der Fusion der Klinik mit einem katholischen Träger untersagt, weiterhin Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen. „Die Versorgungslage für ungewollt Schwangere ist hierzulande bereits problematisch, wie die ELSA-Studie zeigt, und sie wird sich noch weiter verschlechtern. Es wäre jetzt daher wichtiger denn je, Schwangerschaftsabbrüche zu legalisieren, anstatt sie immer noch mit dem Stigma des Verbrechens zu belegen.“ |