• 24.10.2025

„Training for Trainers“ – Fortbildung für Community ExpertInnen und Community LeaderInnen im Rahmen des Projekts SAFE

Am 12. Oktober 2025 fand in der Bundesgeschäftsstelle von TERRE DES FEMMES eine ganztägige Trainingseinheit zu den Themen Anti-Diskriminierung, Anti-Rassismus sowie didaktische und pädagogische Grundlagen statt. Ziel des Treffens war es, Wissen zu vertiefen, neue Methoden kennenzulernen und in einen wertschätzenden Austausch miteinander zu kommen. Die Atmosphäre während des gesamten Tages war konzentriert, offen und von gegenseitiger Unterstützung geprägt. Sowohl in den Trainingseinheiten als auch in den Pausen entstanden wertvolle Räume, um Erfahrungen zu teilen und sich näher kennenzulernen.

Einblicke in die Trainingseinheiten

Den Auftakt bildete eine Einheit zum Thema Anti-Diskriminierung, geleitet von Leyla Rauch (Projektleitung und Beraterin im Antidiskriminierungsbüro Schwerin und Ludwigslust-Parchim). Im Mittelpunkt stand das Verständnis von Diskriminierung als strukturellem Problem. Zudem wurde das Konzept der Intersektionalität erläutert, das verschiedene Diskriminierungsformen und ihr Zusammenwirken beschreibt. Übungen zur Selbstreflexion – wie das Arbeiten mit dem „Privilege & Power Wheel“ – regten die Teilnehmenden dazu an, über individuelle Privilegien und gesellschaftliche Machtverhältnisse nachzudenken.

Im Anschluss gab Saba Hussein (Community Expertin) einen Input zum Thema Anti-Rassismus. Die Gruppe sammelte erste Assoziationen zum Begriff „Rasse“, der als klar problematisch identifiziert und als soziales, nicht biologisches Konstrukt erläutert wurde. Anhand der Arbeiten von Philomena Essed wurde der Rassismusbegriff vertieft und als Ideologie, Struktur und Prozess beschrieben, durch den Menschen aufgrund zugeschriebener Merkmale benachteiligt und abgewertet werden. In praxisnahen Übungen setzten sich die Teilnehmenden damit auseinander, wie man auf verletzende oder unreflektierte Aussagen reagieren kann.

Nach der Mittagspause übernahm Weena Mallmann (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und Mitglied der ASH Berlin) die didaktisch-pädagogische Einheit. Ausgangspunkt war die Idee, dass Bildung ein gemeinsamer Prozess ist, in dem alle Verantwortung tragen. In Kleingruppen wurde gesammelt, wie ein diskriminierungssensibler Lernraum gestaltet werden kann – mit zentralen Prinzipien wie respektvoller Kommunikation, aufmerksamen Zuhören und gegenseitiger Wertschätzung.

In der zweiten pädagogischen Einheit wurden Themen wie Beziehungsgestaltung, Selbstfürsorge sowie das Gleichgewicht von Nähe und Distanz vertieft. Die Trainerin gab praktische Hinweise zur Vorbereitung von Workshops und zum reflektierten Umgang mit eigenen Erfahrungen. In weiteren Gruppenarbeiten wurde diskutiert, wie Lernräume diversitätssensibel gestaltet werden können – beispielsweise barrierearm, visuell bewusst und in Zusammenarbeit mit den Teilnehmenden.

Abschluss und Ausblick

Am Ende des Trainingstages wurde deutlich, wie wertvoll die Kombination aus fachlichem Input, offenen Gesprächen und persönlichen Erfahrungen ist. Der respektvolle Umgang miteinander und die Vielfalt an Perspektiven schufen eine vertrauensvolle Grundlage für die weitere Zusammenarbeit im SAFE-Projekt.

In den kommenden Trainingseinheiten stehen weitere spannende Themen an, die sowohl von externen ExpertInnen als auch aus der Community selbst gestaltet werden. TERRE DES FEMMES bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden und TrainerInnen für den inspirierenden, intensiven Austausch und freut sich auf die nächsten Schritte im Projekt.

nach oben
Jetzt spenden