Pressestatement zum Bundeslagebild zu Gewalt gegen Mädchen und Frauen: Fast jeden Tag ein Femizid - „Gewalttäter müssen endlich gestoppt werden“
Berlin, 19. November 2024. "Das neue Bundeslagebild zeigt auf erschütternde Weise, welchem Hass, welcher Verachtung und wie viel Gewalt Mädchen und Frauen hierzulande ausgesetzt sind. 360 Femizide sind 360 zu viel - und viele davon geschehen quasi "mit Ansage". Ein Femizid hat fast immer eine Vorgeschichte: Wenn der Täter - häufig der Partner oder Expartner - bereits zuvor gewalttätig war, müssen Schutzmechanismen verstärkt und konsequent durchgesetzt werden, damit die Frau rechtzeitig geschützt werden kann - etwa mit dem bundesweiten Einsatz der elektronischen Fußfessel zur Durchsetzung von Annäherungsverboten, wie sie TDF fordert. Gewalttäter müssen endlich gestoppt werden", sagt Johanna Wiest, Referentin für häusliche und sexualisierte Gewalt bei TERRE DES FEMMES.
"Der enorme Anstieg der Gewalt gegen Mädchen und Frauen zeigt aber auch eines in entsetzlicher Klarheit: Es besteht dringender Handlungsbedarf, und Gewaltschutz muss endlich zur Priorität gemacht werden", so Johanna Wiest weiter. "Das Gewalthilfegesetz, das bereits in Bundesländern, Ministerien und Kommunen auf den Tischen liegt, würde Frauen Schutz und Beratung rechtlich zusichern. Es muss dringend noch in dieser Legislatur verabschiedet werden."
Johanna Wiest sieht auch eine gesellschaftliche Verpflichtung:
"Es darf keine Resignation eintreten, gerade jetzt, wo reaktionäre Geschlechterbilder auch politisch wieder auf dem Vormarsch sind.Wenn bei Prävention und Täterarbeit dann auch noch gespart wird, wird sich auch in Zukunft nichts ändern."
Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, dem 25. November, ruft TERRE DES FEMMES um 09.00 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin unter dem #WennDieGewaltNichtAufhört zu einer Aktion zum Thema Partnerschaftsgewalt und Nachtrennungsgewalt auf. Mehr dazu hier.
TDF-Forderungen zu den Themen Häusliche und Sexualisierte Gewalt
Mehr zur Arbeit von TDF zum Thema Frauenhandel
TDF-Wissensportal zu Prävention und Aufklärung
Webseite für Betroffene und Nahestehende zum Thema "Loverboy-Methode"
Hilfe finden: Beratungsstellen und Notrufe bundesweit