Am 2. Mai tagte der Ausschuss für Bildung und Kultur der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg. Auf der Tagesordnung: der Antrag der CDU-Fraktion, eine Brücke nach dem sogenannten Ehrenmordopfer Hatun Sürücü zu benennen. TERRE DES FEMMES fordert bereits seit mehreren Jahren die Benennung einer Straße oder Brücke nach Hatun Sürücü und wird dabei u.a. vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) unterstützt.
Hatun Sürücü war eine starke und mutige Frau, die trotz familiärer Zwänge und patriarchaler Strukturen ein selbstbestimmtes und freies Leben führte – bis zum 7. Februar 2005, an dem sie Opfer eines „Ehren“-Mordes durch ihren eigenen Bruder wurde. Zur Erinnerung an Hatun Sürücü und zur Ehrung des Mutes, trotz Widerständen selbstbestimmt zu leben, beantragte die CDU, eine Brücke nach ihr zu benennen. Die Brücke wird zwischen dem Tempelhofer Feld und der Oberlandstraße, in der Hatun Sürücü ermordet wurde, geplant.
Gemeinsam hatten TERRE DES FEMMES und der LSVD Unterschriften für die Benennung der Brücke gesammelt und diese auf der Sitzung überreicht. Nach langer und intensiver Debatte wurde der Antrag schließlich vom Ausschuss für Bildung und Kultur ohne Gegenstimmen angenommen. Nun liegt es an der Bezirksverordnetenversammlung, die Beschlussempfehlung des Ausschusses umzusetzen.
TERRE DES FEMMES fordert Politik und Verwaltung auf, die Benennung der geplanten Brücke nach Hatun Sürücü konsequent zu verfolgen.