Auftaktfrühstück im Modellprojekt "Mit Sicherheit Teilhabe: Frauen stärken - Zukunft gestalten"
„Seid mutig und traut euch den ersten Schritt zu machen“
Berlin, 16.09.2025: Im Kreis von Frauen startete das Auftaktfrühstück im Modellprojekt „Mit Sicherheit Teilhabe: Frauen stärken – Zukunft gestalten“. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das niedrigschwellige Format verfügt über engagierte und erfahrene Sprachmittlerinnen und das erste Kennenlernen wurde zusammen mit den vertrauten AWO-Mitarbeiterinnen sowie Salma Al Armachi von Jasmin Catering und TERRE DES FEMMES gestaltet. Auch Mütter mit kleinen Kindern, die u.a. noch gestillt werden, sowie Frauen mit Mobilitäteinschränkungen konnten aufgrund von Barrierefreiheit an dem Frühstück teilnehmen.
Ein erstes Kennenlernen beim Auftaktfrühstück
Mit einem leckeren Frühstücksbuffet wurde das erste Zusammentreffen eröffnet. Es gab auch Kaffee, Tee und Gebäck. Das schaffte gleich eine entspannte Atmosphäre, in der sich alle wohlfühlen konnten. 19 Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern wie Afghanistan, Georgien, Syrien und Nigeria nahmen am Frühstück teil. Leider konnten nicht alle Bewohnerinnen des Geflüchtetenheims, die zugesagt hatten, dabei sein, denn die täglichen Herausforderungen wie die Betreuung von kranken Kindern, Termine zum Schulstart oder bei Ämtern sowie die kurzfristige Zusage eines Sprachkursplatzes, verhinderten die Teilnahme von einigen Frauen. Gestartet wurde mit einem Kennenlernspiel, das den Teilnehmerinnen half, sich untereinander besser kennenzulernen. Der Familienname einer Teilnehmerin aus Afghanistan ließ alle schmunzeln und auch die Frage, wer nach dem Jahr 2000 geboren wurde, sorgte für Gelächter, denn die Antwort war: keine. Mit den dann folgenden Fragen nach beruflichen Qualifikationen und persönlichen Interessen wurde die gemeinsame Grundlage für weitere Aktivitäten gelegt.
Berufliche Erfolge in Deutschland fortsetzen
Zwei der Teilnehmerinnen waren in ihrem Herkunftsland Schneiderin und auch in ihrem neuen Zuhause möchten sie gerne wieder in ihrem Beruf arbeiten. Stolz präsentierte eine der Frauen ihr selbst geschneidertes Kleid mit Stickerei. Alle Frauen betonten wie gerne sie Sprachkurse besuchen und arbeiten würden, um sich später außerhalb der Geflüchtetenunterkunft ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Sie erzählten auch von ihren Herausforderungen in Deutschland und ihrem Leben in der Unterkunft.
TERRE DES FEMMES stellte das Projekt und die kommenden Aktivitäten vor. Die Frauen brachten Ideen für den kommenden Frauenkreis ein. Die Aktivitäten wurden beim Frühstück von den Teilnehmerinnen selbst vorgeschlagen und demokratisch abgestimmt. Die Frauen wünschten sich etwas Entspannendes und Praktisches miteinander zu verbinden – das Ergebnis: Keramik bemalen. Die gemeinsame Aktivität kann so im Alltag eine Erinnerung an eine wichtige Demokratie- und Partizipationserfahrung sein. Die Frauen erleben sich als aktive Mitgestalterinnen, die ihre Erfahrungen und Kompetenzen einbringen und an Entscheidungsprozessen beteiligt sind.
Unternehmensgründerin Salma – eine Mutmacherin für geflüchtete Frauen
Jasmin Catering lieferte das Frühstücksbuffet und Salma Al Armachi, Gründerin, kam zum Ende des Frühstücks persönlich vorbei, um den Frauen von ihrer Geschichte zu erzählen. Sie selbst musste aufgrund des Krieges in Syrien aus Damaskus nach Berlin fliehen. Trotz ihrer Bildung und Berufserfahrung stieß sie als Frau auf zahlreiche Hindernisse bei der Jobsuche. Sie berichtete, wie sie sich den vielfältigen Herausforderungen gestellt und ein familiengeführtes Catering-Unternehmen aufgebaut hat. Der erste Auftrag war die Abschlussfeier ihres Kindes. Sie ermutigte die Frauen den ersten Schritt zu machen, trotz Ängsten und Zweifeln. Der erste Schritt sei der schwierigste und zugleich der wichtigste. Vieles lasse sich auf dem Weg klären, aber der erste Schritt dafür müsse gesetzt werden.
TERRE DES FEMMES bedankt sich herzlichst bei Salma Al Armachi für ihre Zeit und den Austausch mit ihr. Salmas Geschichte zeigt, welche zusätzlichen Hürden Frauen bei der Integration erfahren können und zugleich, welche Kraft und Energie sie haben, sich und ihren Kindern eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen.
Unser Modellprojekt „Mit Sicherheit Teilhabe: Frauen stärken – Zukunft gestalten“ wird in den kommenden Wochen weitergehen. Geflüchtete Frauen erfahren Empowerment durch Partizipation in einem Frauenkreis, der Gemeinschaft stärkt. TERRE DES FEMMES freut sich auf ein Wiedersehen mit allen Frauen!
Mehr zum Projekt gibt es hier.