• 05.08.2025

Pressemitteilung: Zum Anstieg von häuslicher Gewalt
„Eine Katastrophe für alle Betroffenen, und eine bittere Wahrheit für uns als Gesellschaft“

Berlin, 05.08.2025. 2024 wurden so viele Frauen wie noch nie Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt durch Partner beziehungsweise Ex-Partner. Dies geht aus einem Bericht der Zeitung Welt am Sonntag hervor, der die Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik ableitet.

„Die Gewalt gegen Mädchen und Frauen steigt statistisch jedes Jahr, und die dringend nötigen Veränderungen werden weiter verschleppt und verzögert. Es ist eine Katastrophe für alle Betroffenen, und eine bittere Wahrheit für uns als Gesellschaft: Gewalt, die in Partnerschaften geschieht, wird auch 2025 immer noch wie eine Privatsache behandelt. Denn: Frauen werden vor der Gewalt ihres (Ex-)Partners nicht ausreichend geschützt und gewalttätige Männer müssen keine Konsequenzen fürchten “, sagt Sina Tonk, Bereichsleiterin Referate bei TERRE DES FEMMES.  

„171.069 Betroffene waren es im Jahr 2024, davon 135.713 Frauen – und das sind nur die, die in der Statistik auftauchen, das Dunkelfeld ist um ein Vielfaches größer. Wenn Frauen sich trauen Anzeige zu erstatten, kommt es in den wenigsten Fällen zu einer Verurteilung, Partnerschaftsgewalt bleibt damit praktisch straffrei.1 Mit der Verabschiedung des Gewalthilfegesetzes wurde ein erster wichtiger Schritt getan, ein Rechtsanspruch auf Hilfe bei Gewalt erst 2032 wird jedoch für viele Frauen zu spät kommen", so Sina Tonk weiter. "Und das allein reicht längst nicht aus. Es braucht umfassende Präventionsmaßnahmen und Täterarbeit, die bundesweite Einführung der elektronischen Fußfessel und verpflichtende Fortbildungen für RichterInnen, PolizistInnen, StaatsanwältInnen. All dies fordert TERRE DES FEMMES seit Jahren.“

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