Pressestatement zur Bundestagsdebatte über das Gewalthilfegesetz
"Die Zeiten des Zögerns und Taktierens sind vorbei. Alle drei Minuten wird eine Frau Opfer von Gewalt: Die Uhr tickt."
Berlin, 06.12.2024. 360 Mädchen und Frauen wurden 2023 Opfer eines Femizids. Jede vierte Frau in Deutschland ist von häuslicher Gewalt betroffen. Die Zahlen steigen seit Jahren, die Istanbul-Konvention ist 2018 in Kraft getreten, sechs Jahre später wird nun ein Gesetzesentwurf für ein Gewalthilfegesetz vorgelegt.
Sina Tonk, Bereichsleiterin Referate bei TERRE DES FEMMES, sagt dazu: "Bislang hat noch keine Bundesregierung die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zur Priorität gemacht. Bei der heutigen Bundestagsdebatte wurde viel über vergangene Versäumnisse gesprochen und viel Schuld von sich und anderen zugewiesen. Es wurde aber auch deutlich: Die demokratischen Parteien sind prinzipiell bereit zu einer Einigung auf dieses Gesetz, das Frauen endlich einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung gewährleisten würde - und das müssen sie auch sein. Alles andere wäre ein historisches Scheitern. Jeder weitere Aufschub wird Frauenleben kosten. Jeden Tag müssen Frauen aus Frauenhäusern abgewiesen werden, weil die Kapazitäten fehlen. Die Zeiten des Zögerns und Taktierens sind vorbei. Alle drei Minuten wird eine Frau Opfer von Gewalt: Die Uhr tickt."
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