Und wieder eine erfolgreiche BCA

Aufklärung, Annäherung und Austausch im Stadtteilzentrum Pankow 

Am 18. Oktober gingen die Behaviour Change Activities (BCAs) endlich in die nächste Runde. Dieses Mal mit Habiba Al-Hinai, Community Trainerin im Projekt Join our CHAIN. Insgesamt zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen im Stadtteilzentrum Pankow zusammen, um gemeinsam mehr über die Themen „Weibliche Genitalverstümmelung“ und „Früh- und Zwangsverheiratung“ zu lernen und sich miteinander auszutauschen.  

Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten startete die Veranstaltung ganz entspannt bei Tee und Kaffee mit einer Vorstellung des Projekts, bevor es zu den ernsten Themen überging. Innerhalb der Gruppe, welche sich bereits größtenteils aus einem Deutschkurs kannte, waren Menschen mit den verschiedensten kulturellen Hintergründen vertreten. Um allen Teilnehmenden sprachlich gerecht zu werden, wurde die Veranstaltung sowohl auf Englisch als auch auf Arabisch abgehalten. Habiba fungierte dabei auch als Dolmetscherin und übersetze Wortmeldungen in die jeweils andere Sprache. Zudem standen den deutschsprachigen TeilnehmerInnen Präsentationskopien auf Deutsch zur Verfügung.  

Trotz aller Herausforderungen ließ sich Habiba nicht aus der Ruhe bringen und leitete gekonnt durch die verschiedenen Themenblöcke des Tages. Das Interesse, insbesondere an der weiblichen Genitalverstümmelung, war groß, ebenso aber auch das Unverständnis und die Empörung über die Praktik. Auch zum Thema der Zwangsverheiratung wurden immer wieder Fragen gestellt oder Kommentare eingeworfen. Diskussionen wurden zugelassen und auch kontroverse und kritische Meinungen wurden angehört. Auf die Aussage, dass manche Mädchen eben schon früher erwachsen seien als andere, antwortete Habiba sehr bestimmt mit:  

“Sie wachsen vielleicht schneller mit ihrem Körper, aber nicht mit ihrem Geist.” 

Die ablehnende Haltung gegenüber beiden diskutierten Praktiken wurde nicht nur mit schlagkräftigen Aussagen, sondern auch mit Informationen über die deutsche Gesetzeslage und möglichen negativen Folgen für Betroffene untermauert. Besonders bereichernd war, dass einige TeilnehmerInnen sich dazu entschieden, auch von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen bezüglich Früh- und Zwangsverheiratung zu berichten.  

Nach angeregten Diskussionen und vielen Informationen wurde die Veranstaltung nach guten zwei Stunden mit einem gemeinsamen Essen beendet. Traditionelle arabische Gerichte luden zu Gesprächen auch außerhalb der Veranstaltungsthemen ein und sorgten für einen harmonischen Abschluss der BCA. Es war mit Sicherheit ein sehr lehrreiches Event, welches nicht nur aufgeklärt, sondern auch zum Nachdenken und kritischem Hinterfragen der eigenen Werte und Handlungen angeregt hat. 

Allem in allem eine weitere erfolgreiche BCA. Danke Habiba!  

Artikel auf Englisch