Das Projekt „Mein Herz gehört mir! – Gegen Frühehen und Zwangsverheiratung“ geht weiter!

Aufgrund des großen Erfolges hat TERRE DES FEMMES eine Verlängerung des Schulprojektes „Mein Herz gehört mir“ mit dem „Erfolgreich weiter-Programm“ von Aktion Mensch bewilligt bekommen.

Das Projekt läuft bis Ende März 2025 in Berlin und beinhaltet die Umsetzung verschiedener Projektmodule, um die Präventionsarbeit nachhaltig zu gewährleisten und Hilfen für von Zwangsverheiratung und Frühehen betroffene und bedrohte Jugendliche und junge Erwachsene weiterhin effektiv zu ermöglichen:

  • Es werden weitere Aufführungen des Schultheaterprojektes „Mein Herz gehört mir“ mit anschließenden Workshops an Berliner Schulen umgesetzt
  • Im Vorfeld der Sommerferien ist erneut die Durchführung von Aufklärungs- und Präventionsarbeit im Rahmen der „Weißen Woche“ geplant, in dessen Rahmen mehrere Hundert SchülerInnen und Lehrkräfte/SchulsozialarbeiterInnen sensibilisiert werden sollen. Insbesondere in den Sommerferien steigt für einige Schülerinnen die Gefahr, im Ausland zwangsverheiratet zu werden. Die Möglichkeiten, wieder nach Deutschland zurückzukehren, sind gering, weshalb Präventionsarbeit vor einer möglichen Verschleppung dringend notwendig ist. Eine Umfrage des Arbeitskreises Berlin hat ergeben, dass 88% der bereits durchgeführten Zwangsverheiratungen 2022 im Ausland stattfanden.
  • Aufklärungs- und Informationsmaterialien für PädagogInnen sowie weitere Personen sollen entwickelt werden, die Betroffenen helfen und Präventionsarbeit leisten wollen · Auf der Seite www.zwangsheirat.de soll ein bundesweites Beratungs- und Hilfsangebot sowohl für (potentiell) Betroffene, als auch für beratende/helfende Dritte ganz neu erarbeitet und niedrigschwellig präsentiert werden
  • Am Internationalen Tag der Kinderrechte (20. November 2024) sollen Jugendliche und PädagogInnen angeregt werden, sich im Rahmen einer Berlinweiten Aktion gegen Zwangsverheiratung und Frühehen einzusetzen
  • Mehrere Schulungen der „Stadtteilmütter“ sind zum Thema Zwangs- und Frühverheiratung geplant
  • Eltern sollen sensibilisiert und auf die negativen Folgen von Früh- und Zwangsverheiratung aufmerksam gemacht werden, u. a. soll die Elternbroschüre „Starke Familien haben starke Töchter“ weiterverbreitet werden.  
  • Verschiedene AkteurInnen, wie PädagogInnen, MitarbeiterInnen der Polizei, Stadtteilmütter, Frauenbeauftragte etc. sollen weiterhin Berlinweit miteinander vernetzt werden, um effektiv Präventionsarbeit zu leisten sowie im Einzelfall schnell und konkret helfen zu können.

Für weitere Fragen und Interesse an den einzelnen Aktionen wenden Sie sich gerne an: ehrverbrechen@frauenrechte.de.

 

„Mein Herz gehört mir!“

Als Betroffene von Zwangsverheiratung gibt es in ganz Deutschland spezialisierte Beratungsstellen, an die Du Dich wenden kannst.

Dann mach den Mund auf und informiere eine Beratungsstelle!

Als Zwangsheirat wird eine Heirat bezeichnet, zu der einer oder beide der Ehepartner/in nicht ihre freie oder volle Zustimmung geben. Oft wird unter Androhung von körperlicher oder psychischer Gewalt eine Heirat erzwungen.
Frühehe beschreibt die Heirat einer Person vor Erreichen der Volljährigkeit (unter 18 Jahren). Heiraten unter 18 Jahren ist seit 2017 in Deutschland gesetzlich verboten. Deshalb finden die sogenannten religiösen/traditionellen Eheschließungen meistens heimlich statt.

Für eine Zwangsverheiratung oder Frühehe gibt es verschiedene Gründe.
Zum Beispiel werden manche Mädchen zur Ehe gezwungen, um die Ehre der Familie zu bewahren oder weil es in der Familie so Tradition ist.

Wusstest du, dass Zwangsverheiratung seit 2011 in Deutschland ein eigenständiger Straftatbestand ist? Deshalb finden sie so oft heimlich oder im Ausland statt.

In Berlin und vielen anderen Städten gibt es tolle Projekte, die Mädchen und junge Frauen dabei unterstützen sich auszutauschen, kreativ zu sein und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Wie Sie als Fachkraft Betroffenen helfen und wo erhalten Sie Unterstützung und Hilfestellung?

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